AdT: Wagner-Apfel – Wallala weiala weia! (18.06.2022)

Historische Abbildung eines gelblich-rötlichen und eines aufgeschnittenen Apfels, dazu Zweige und Blätter; ©BUND
Wagner-Apfel; © BUND Lemgo

Der heutige Apfel des Tages soll von einem Wagner in der Nähe von Aarau in der Schweiz gezogen worden sein. Im 1863 bzw. 1896 erschienenen Band Schweizerische Obstsorten wird der Apfel vom Herausgeber, dem Schweizer Landwirt und Pomologen Jakob Gustav Pfau-Schellenberg (1815-1881) ausführlicher beschrieben (S. 138).*

Interessant finde ich, daß die Form des Apfels, die für mich als Laie ein Merkmal wäre, als variabel beschrieben wird: kugelförmig, länglich oder walzenförmig. Von der Grundfarbe hellgelb, überzieht die Schale eine „schöne, verriebene Röthe“, aus der dunklere Streifen und Flecken hervortreten. Zudem sind vereinzelte Rostpunkte und -flecken und Warzen auf den meisten Äpfeln zu finden.

Das Fruchtfleisch ist grünlich-weiß, sehr saftig, mit zunehmender Reife mürbe werdend; weinsäuerlich mit angenehmer Süße. Klingt für mich sehr lecker.

Der Wagnerapfel gehört zu den Winterstreiflingen und ist als Tafelapfel geeignet, wird aber meist als Koch- oder Dörrapfel verwendet. Es scheint, daß sich die Genußreife etwas verschoben hat: Pfau-Schellenberg gibt sie von November bis Februar an. Dagegen heißt es auf den aktuellen Seiten des Kreisverbands Bamberg für Gartenbau und Landespflege (der 2012 einen Streuobstlehrpfad angelegt hat), daß der Wagnerapfel von Oktober bis März genießbar sei.

Und sonst:

Die etwas läppische Suche nach „Wagner“ und „Äpfel“ brachte das „Rheingold“ zu Tage. Die nordische Göttin Freia vermag Äpfel aus dem Garten der Jugend pflücken, die den Göttern zur Unsterblichkeit verhelfen. Ich sag ja: Äpfel sind super! Hier die Stelle zum Nachhören und zum Mitlesen:

Fafner

Goldne Äpfel wachsen in ihrem Garten;
sie allein weiss die Äpfel zu pflegen!
Der Frucht Genuss frommt ihren Sippen
zu ewig nie alternder Jugend;
siech und bleich doch sinkt ihre Blüte,
alt und schwach schwinden sie hin,
müssen Freia sie missen.
Ihrer Mitte drum sei sie entführt!

Und von da springe ich zur Sorte Rheingold – aber die ist heute nicht Thema …

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* Er ist auch in dem schönen Band „100 alte Apfel- und Birnensorten“ zu finden

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