AdT: Taffetas Blanc D’hiver. Neulich bei Burgthann … (07.02.2018)

Historische Abbildung zweier gelblich-rötlicher Äpfel, darunter die Namensbeschriftung;

Der Weiße Winter-Taffetapfel; ©BUND Lemgo

Der heutige Apfel des Tages ist bekannter unter dem Namen Weißer Winter-Taffetapfel; Synonyme sind Karthäuser, Silberrenette, Spiegelapfel, Taffetiner, Wachsapfel, Weidling, Winter-Taffeter. Die sehr alte Sorte, über deren Herkunft nichts bekannt ist und die bereits 1797 von Johann Ludwig Christ beschrieben wurde, war in Europa sehr verbreitet.

Der Pomologe Rudolf Stoll beschreibt die Sorte in seiner Oesterreichisch-Ungarische(n) Pomologie (PDF) auf S. 14f:

Rein weiss, fein, saftig, von einem angenehm säuerlichen, eigenthümlich parfümierten Geschmacke; diese angenehme Säure verliert sich meist gegen Neujahr.

Der Apfel wird im Oktober gepflückt, ab November ist er reif und kann bis ins Frühjahr gelagert werden. Wenn er seine ideale Reife hat, gilt er Stoll als ausgezeichneter Tafelapfel, der zudem für Apfelwein, Kompott und zum Dörren geeignet sei.

Historisches Portrait eines Mannes mit Perücke, darunter Schrift Der oben erwähnte Johann Ludwig Christ (1739-1813) war ein deutscher Pfarrer, Pomologe und Insektenkundler. Seine Bücher, die lange als Standardwerke galten, waren populär geschrieben. Zudem setzte er auf Volksbildung, um den Kleinbauern um Frankfurt herum mehr Einkommen zu ermöglichen. Man nannte ihn wohl auch den „Obstpfarrer“.

Und sonst:

Der heutige Apfel wächst heute auch noch in Franken, man findet ihn auf dem Alfelder Anger (Wörleinshof), nur eine halbe Autostunde von Burgthann entfernt (insider joke).

Das interessante Projekt „1000 Bäume für die Frankenalb“ bemüht sich zum einen um die Erfassung und den Erhalt alter Bäume und Sorten im Landkreis Nürnberger Land. Und seit Herbst 2013 wurde auf dessen Initiative hin über 650 junge Obstbäume gepflanzt.

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