Der heutige Apfel des Tages ist der Winter-Citronenapfel (auch Citron D’Hiver, Königs Renette, Reinette Du Roi). Er soll aus Frankreich stammen, wo er schon vor 1650 erwähnt wird. Bis heute ist er erhältlich, gilt als sehr robust und ertragreich. Der Baum wird an einer Stelle als „frohwüchsig“ bezeichnet – das nenne ich mal einen schönen Begriff 🙂
Wilhelm Lauche (1827 – 1883) beschreibt den Apfel in seinem sechsbändigen Werk „Deutsche Pomologie“, aus dem auch die Abbildung stammt, als
„gelblich-weiss, ziemlich fein, saftreich, von mild weinsäuerlichem, gezuckertem Geschmack.“
Und sonst:
Winter-Apfel? Ich habe ehrlich gesagt noch nie darüber nachgedacht, daß es Unterscheidungen in der Pflück- und Reifezeit gibt. Klar, irgendwann im Sommer geht es los, und dann irgendwie bis in den Herbst. Aber daß Äpfel bis in den November gepflückt werden? Und manche Sorten dann noch eine ganze Weile liegen müssen. Bzw. dürfen, was uns dann das Vergnügen bringt, auch im Januar oder Februar frischen Apfel-Genuß zu haben – da bin ich jetzt was schlauer.
Als Kind ging ich bei den Großeltern im Winter gern auf den kalten Dachboden, wo die Äpfel eingelagert waren und es immer lecker duftete. Da wir aber nicht alle einen Dachboden oder Keller mit idealen Bedingungen haben, sorgt die Industrie schon lange für ganzjährige Verfügbarkeit. Einen informativen Beitrag gibt gab es dazu bei „W wie Wissen“.
Daß eine Langzeit-Methode auch „Schneewittchen-Lagerung“ genannt wird, zeugt von etwas schrägem Humor – allerdings soll die Technik im Gegensatz zum Apfel im Märchen unschädlich sein. Und im Märchen ging ja auch alles gut …
Ob ich mir für das kommende Jahr im Keller mal einen Platz für eine Apfelmiete freiräume?