AdT: Hartapfel (21.07.2022)

Historische Abbildung eines grünlichen, eines rötlichen, eines aufgeschnittenen Apfels sowie eines stilisierten Blattes; BUND Lemgo

Hartapfel; © BUND Lemgo

Der heutige Apfel des Tages ist der Hartapfel, es gab im Blog bereits den Roten Hartapfel. Die Abbildung stammt aus Band 1 (Äpfel) von „Unsere besten deutschen Obstsorten“, der zwischen 1914 und 1930 in sechs Auflagen erschien.

Es handelt sich um eine Lokalsorte aus der Gegend von Wetzlar, die besonders in der Stadt Wetzlar sehr verbreitet war. Sie wird dort auch Eckbepler genannt, die Sorte gibt es auch heute noch, wie einem Artikel aus dem Herbst 2021 zu entnehmen ist. Die Sorte wurde erstmals 1913 durch den Obst- und Gartenbauverein für den Kreis Wetzlar erwähnt, die Erstbeschreibung gab es 1923 in „Unsere besten deutschen Obstsorten“.
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AdT: Parry White – da ist Musike drin (19.07.2022)

Historische Abbildung eines gelblichen und eines aufgeschnittenen Apfels; USDA
Parry White; © USDA

Der heutige Apfel des Tages ist der Parry White, Royal Charles Steadman schuf im August 1923 für die Pomological Watercolor Collection des USDA die einzige Abbildung. Der Apfel stammte wieder einmal von Versuchsstation in Rosslyn im Arlington County, Virginia.

Bei dem Namen und nur einer Abbildung hatte ich wenige Informationen erwartet, aber in Band 2 der Apples of New York gibt es tatsächlich eine längere Beschreibung. Die Sorte ist auch als Imperial White, Superior White oder White Apple bekannt.

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AdT: Dinwiddie (18.07.2022)

Historische Abbildung eines roten und eines aufgeschnittenen Apfels; USDA

Dinwiddie; © USDA

Über den heutigen Apfel des Tages, den
Dinwiddie, der auch „Dinwiddie’s Seedling“ heißt, habe ich leider nicht viel herausgefunden. Die Abbildung wurde von Amanda Almira Newton 1921 für die Pomological Watercolor Collection des USDA angefertigt; der Apfel selbst kam von der kanadischen Versuchsstation Kentville in Nova Scotia.

1864 soll ein Soldat der Konföderierten von North Carolina einen Sämling in Dinwiddie County, Virginia, gefunden haben. Der 1752 gegründete County wurde nach dem britischen Kolonialbeamten Robert Dinwiddie (1693-1770) benannt.

Interessanterweise findet sich in den Descriptive catalogues der Franklin Davis Nursery Co. aus den Jahren 1898 und 1900 ein Hinweis auf einen Dinwiddie’s Seedling No.2, der „beobachtet“ werden sollte, weil er möglicherweise eine interessante Sorte sei. In späteren Katalogen der Baumschule habe ich keine weiteren Einträge gefunden.

So gibt es mit dem Dinwiddie in diesem Blog einen weiteren unbekannten Apfel.

Die Künstlerin

Amanda Almira Newton (ca. 1860-1943) arbeitete von 1896 bis 1928 als Illustratorin für das USDA. Sie war eine der produktivsten Mitarbeiter*innen (von denen es über 50 gab), mehr als 1.200 Aquarelle sind in der Sammlung erhalten. Außerdem hat sie rund 300 Wachsmodelle von Früchten hergestellt. Die Illustrationen und Wachsmodelle sollten vor allem den Obstbauern, die in den USA gegen Ende des 19. Jahrhunderts mit dem Plantagenbetrieb begannen, als Anschauungsmaterial dienen.

Und sonst:

Wie die Erwähnung des Finders, ein Soldat der Konföderierten, schon ahnen läßt, gab es auch im Dinwiddie County eine Schlacht während des Amerikanischen Bürgerkriegs: Die Schlacht am Five Forks war die entscheidende Schlacht des Appomattox-Feldzugs.

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© U.S. Department of Agriculture Pomological Watercolor Collection. Rare and Special Collections, National Agricultural Library, Beltsville, MD 20705

AdT: Großer Böhmischer Sommerrosenapfel (17.07.2022)

Historische Abbildung eines gelblich-rötlichen Apfels mit Ast und Blatt; BUND Lemgo Obstsortendatenbank

Großer Böhmischer Sommer-Rosenapfel; © BUND Lemgo

Der heutige Apfel des Tages, der Große Böhmische Sommerrosenapfel, findet sich in
Johann Lexa von Aehrenthals (1777-1845) 1. Band seiner „Deutsche Kernobstsorten“ (PDF, S. 80f, erschienen 1833). Lexa selbst nennt ihn nur Großer böhmischer Rosenapfel. Wir haben damit den dritten im Bunde der Sommer-Rosen: zuvor gab es bereits den Pfirsichroten und den Roten Sommer-Rosenapfel.

Lexas Beschreibung fängt bei der Form schon mal interessant an: „Die Form ist vollkommen plattrund und käsförmig – das hat er aber wohl von Adrian Diel (1756-1839) übernommen, der auch die Bezeichnung „Großer Böhmischer Sommer-Rosenapfel“ eingeführt hatte.
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AdT: Kemp – aus Irland? (16.07.2022)

Historische Abbildung eines grün-rötlichen und eines aufgeschnittenen Apfels; USDA
Kemp; © USDA

Der heutige Apfel des Tages ist der Kemp, die Abbildung stammt aus der Pomological Watercolor Collection des USDA. Sie wurde 1914 von „M. Strange“ angefertigt, der Apfel stammte aus Hedgesville im Berkeley County, West Virginia.

Leider habe ich zu der Sorte nicht viel gefunden. In der britischen National Fruit Collection (NFC) gibt es einen Hinweis auf die Sorte: Demnach stammt sie aus dem County Armagh in Irland, wo sie seit 1837 bekannt sei, ein Synonym ist „May Bloom“. Die Sorte wurde sowohl als Küchen- wie auch als Dessertapfel verwendet. Das Foto bei der NFC deutet darauf hin, daß es immer noch Bäume geben könnte. Und tatsächlich findet sich z.B. bei der Heritage Fruit Tree Nursery im nordwestlichen County Leitrim der Kemp im Angebot.

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AdT: Baldwin (15.07.2022)

Historische Abbildung eines gelblich-roten und eines aufgeschnittenen Apfels; USDA
Baldwin; © USDA

Der heutige Apfel des Tages ist der Baldwin, den Ellen Isham Schutt 1913 für die Pomological Watercolor Collection des USDA festhielt. Der Apfel kam aus Glastonbury in New Haven, Connecticut. In der Collection gibt es insgesamt 27 Abbildungen, was nicht verwunderlich ist, denn der Baldwin ist eine alte und lange Zeit sehr geschätzte Sorte. Er ist auch als Butter’s (Apple), (Wood)Pecker, Red Baldwin Pippin und Steele’s Red Winter bekannt. Der „Woodpecker“ leitet sich von dem häufigen Besuch von Spechten in den Bäumen her. Die Sorte wurde später nach Oberst Loammi Baldwin (1744-1807) benannt, der die Sorte propagierte und der für die weitere Verbreitung im östlichen Massachusetts sorgte. Für lange Zeit war er besonders in New England und im Bundesstaat New York eine der am häufigsten angebauten Sorten.
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Kurze Pause

Eine schwarze Tafel mit der Aufschrift Der Pausenapfel - La pomme des dix heures; EAV

Aus persönlichen Gründen gibt es hier eine kurze Pause, die Äpfel werden aber nachgeholt.

In der Zwischenzeit ein kleines Rätsel: Welche Funktion hatte der Kurzfilm „Der Pausenapfel“ der Schweizer Filmwochenschau über die Pausenapfelaktion für die Schuljugend von Aarau …

AdT: Schöner von Boscoop (13.07.2022)

Historische Abbildung eines roten und eines aufgeschnittenen Apfels; BUND Lemgo

Schöner von Boskoop; © BUND Lemgo

Der heutige Apfel des Tages ist der Schöne von Boskoop, die schöne Abbildung stammt aus den Pomologischen Monatsheften, die 1855 von den Pomologen Eduard Lucas (1816-1882) und Johann Georg Conrad Oberdieck (1794-1880) als „Monatsschrift für Pomologie und praktischen Obstbau“ (1855-1865) gegründet wurden. Sie hieß später „Illustrierte Monatshefte für Obst- und Weinbau“ (1865-1874), eben „Pomologische Monatshefte“ (1875-1905) und „Deutsche Obstbauzeitung“ (1906-1922).

Zum Boskoop hatte ich schon einen Eintrag, darum bitte hier entlang.