AdT: Blenheim Pepping – very British (18.03.2018)

Historische Abbildung eines gelblich-rötlichen Apfels mit Blättern; BUND Lemgo
Gold-Reinette von Blenheim, aus „Gaucher’s praktischem Obstbaumzüchter“ ; © BUND Lemgo

Der heutige Apfel des Tages ist auch als Goldrenette von Blenheim, Blenheim Orange, Blenheim Pippin, Blenheimer Goldrenette, Kempster’s Pippin, Northwick Pippin, Pomme De Blenheim, Woodstock Pippin oder schlicht Blenheim bekannt.

Als Zufallssämling 1740 von einem Mr. Kemster in der Nähe von Blenheim Palace entdeckt, war er zunächst als „Kemster’s Pippin“ lokal angebaut worden. 1818 tauchte er in den Katalogen Londoner Baumschulen auf und wurde dann unter seinem neuen Namen verbreitet.

Der Apfel ist groß bis sehr groß und kann auch schon mal 165 Gramm wiegen. Er hat eine glatte, trockene, samtig feste bis mürbe Schale, die nicht welkt, aber auch keinen Geruch hat. Im Laufe der Reife färbt sie sich von gelbgrün zu goldgelb und orange. Sie weist zahlreiche Schalenpunkte auf, auf der Sonnenseite gibt es karmesinrote Streifen. Insgesamt finde ich ihn sehr appetitlich.

Das saftige, gelblichweiße Fruchtfleisch ist zunächst fein und knackig, später mürbe. Es ist angenehm weinig, süß, würzig und kann manchmal eine herbe Note haben. In der Küche kann der Blenheim ab Mitte September, als Tafelapfel ab November verwendet werden; haltbar ist er bis Februar.

Er könnte ein möglicher Vater des Cox Orange sein. Früher wegen seines Geschmacks sehr geschätzt und verbreitet, findet er sich heute leider nur noch selten.

Beim BUND Lemgo sind zahlreiche schöne Abbildungen versammelt, aus denen ich mir statt der aus dem Kalender* die aus „Gaucher’s praktischem Obstbaumzüchter“ ausgesucht habe. Dies war eine „illustrierte Zeitschrift zur Hebung und Förderung des Obstbaues und der Obstverwertung“, die von 1885–1894 erschien und von Nicolas Gaucher (1846-1911) verantwortet wurde. Der Franzose Gaucher lebte ab 1869 in Stuttgart und gilt als Begründer des Formobstbaues in Deutschland.

Und sonst:

Blenheim Palace kennen Harry-Potter-Fans aus dem „Orden des Phönix“; bei Youtube gibt es eine schöne Tour, genau richtig für eine kleine sonntägliche Tea Time.

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* die aus dem Deutschen Obstcabinet von Christian Eduard Langethal (1806-1878) stammt

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