AdT: Deutscher Goldpepping (23.06.2022)

Historische Abbildung eines gelben und eines aufgeschnittenen Apfels sowie die Blüte; BUND Lemgo
Deutscher Goldpepping; © BUND Lemgo

Der heutige Apfel des Tages ist der Deutsche Goldpepping, die Abbildung stammt aus Wilhelm Lauches Deutscher Pomologie, die von 1879 bis 1884 in 6 Bänden erschien.

Lauche (1827-1883) war Gärtner, Dendrologe und Pomologe, seine Beschreibung des heutigen Apfels findet sich im umfangreichen Angebot der Wageningen University & Research.

Über die Herkunft kann Lauche nichts sicheres sagen. Adrian Diel (1756-1839) hatte ihn bereits 1833 als Herrenhäuser deutscher Pepping beschrieben, die Sorte wurde in den Herrenhäuser Gärten bei Hannover als Pepping allemand kultiviert und von dort aus vielfach verbreitet. Erst 1874 wurde in Trier von der deutschen Pomologen-Versammlung die allgemeine Anpflanzung empfohlen.

Die Sorte ist noch als Pepin Allemande, Pepin d’or d’Allemagne und Hoya’scher Goldpepping bekannt.

Die Äpfel sind klein, plattrund, oft auch hoch aussehend; der Bauch sitzt ziemlich in der Mitte und flacht zu Kelch und Stiel gleichmässig ab.

Die Schale ist häufig durch zimtartigen Rost etwas rauh. Am Baum noch grüngelb, wandelt sich die Farbe beim Lagern zu einem Goldgelb. Ein Rot wie auf der Abbildung findet sich nur auf kleinen Flächen, dafür sind rostfarbige, sternförmige Punkte zu sehen. Die Schale hat nur einen schwachen Geruch.

Das gelbliche, feine Fruchtfleisch ist fest, saftig und hat einen eigenen, gewürzhaft-süßweinartigen Geschmack, den Lauche als „ausgezeichnet“ klassifiziert.

Der Deutsche Goldpepping ist ein vorzüglicher Tafelapfel, ist aber auch als Wirtschaftsapfel gut verwendbar. Nach Lauche sollte er möglichst lange am Baum hängen bleiben, ist im Dezember lagerreif und hält bis in den Mai. Andere nennen als Saison Januar bis April.

Der Baum wächst gut, blüht recht spät, ist bei guten Böden nicht empfindlich und bringt sehr guten Ertrag.

Johann Georg Conrad Oberdieck (1794-1880) erwähnt in seiner Beschreibung, daß die Sorte sich schon durch die plattere Form vom hier im Blog beschriebenen Englischen Goldpepping unterscheidet, „an Güte, auch Gesundheit und Fruchtbarkeit des Baumes in allerlei Boden übertrifft“. Er empfiehlt ebenfalls, die Äpfel erst Ende Oktober zu pflücken, die Früchte hingen fest. Er nennt als Saison Dezember bis März, er schätzt die Sorte sowohl als guten Tafelapfel als auch geschält und mit Anis geschmort.

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