AdT: Französischer Klapperapfel – Äbbel mit Musik (14.03.2018)

Historische Abbildung zweier gelber und eines aufgeschnittenen Apfels; BUND Lemgo
Der Französische Klapperapfel, aus Langethals „Deutschem Obstcabinet“; ©BUND Lemgo

Franz Jahn (1806-1867) beschreibt den heutigen Apfel des Tages im „Illustrierten Handbuch der Obstkunde“ (PDF), das es auch bei der Bayerischen Staatsbibliothek online zum Nachlesen gibt. Der Französische Klapperapfel* galt schon 1865 als alte französische Sorte, die in Frankreich „Cliquette“ genannt wird. Adrian Diel (1756-1839) hatte den Apfel bereits 1816 im 12. Heft seiner „Kernobstsorten“ beschrieben, wobei er anmerkte, daß er keine ausführlichen Beschreibungen vorgefunden habe. Und ganz nebenbei verpaßt er Johann Prokop Mayer (1737-1804) einen Hieb, indem er über dessen „redselige Litteratur“ spottet.

Die dünne Schale ist hart, glatt und nicht fettig. Ihr blasses Strohgelb wird beim Lagern zu einem schönen Zitronengelb. Sie zeigt feine weißliche, auf der Sonnenseite auch rötlich Punkte. Eine verwaschene Röthe mit karmesinroten Flecken, die Diel beschreibt, konnte Jahn nicht feststellen.

Das zarte weiße Fruchtfleisch ist fein, locker und saftig, der Geschmack angenehm quittig und gewürzt mit gewürztem süßem Weinaroma. Zudem duftet er sehr gut.

Der Apfel reift im November, kann bis ins Frühjahr gelagert werden, ohne zu welken, und ist sowohl als Tafel- wie auch als Küchenapfel verwendbar. Jahn stimmt Diel in der Einstufung „Ersten Ranges“ zu.

Jahn konnte mit seinem Probezweig nach anfänglichen Schwierigkeiten durch den kalten Winter 1855/56 einen jungen Baum gewinnen, der zwar zart, aber durchaus gut tragend war, der zudem schöne Früchte bringt. Er rät allerdings, einen gewöhnlichen Wildling als Pfropfbaum zu nehmen.

Und sonst:

Weil die Frankfurter Klappergass‘ mit dem Thema dieses Blogs zu tun hat, gibt es heute etwas zum Mitsingen (mit Text). Und zum Apfelwein wird es sicher auch noch mal einen eigenen Beitrag geben.

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* Der Ausdruck Klapperäpfel leitet sich vom Klappern der lockeren Kerne beim Schütteln der Frucht ab. In manchen Gegenden nennt man diese Sorten auch Glocken-, Kern-, Klöpper- oder Schlotteräpfel; s.a. den „Grossen Rothen Zizenapfel“, den wiederum der gescholtene Mayer beschrieben hat.

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