Der Ochsenherz, von Johann Prokop Mayer; ©BUND Lemgo
Der heutige Apfel des Tages, der Ochsenherz oder Coeur du Boeuf, ist eine alte französische Mostobstsorte aus dem Haut-Languedoc.
Wie der Name schon ahnen läßt, ist es ein sehr großer Apfel. Er hat eine glatte bis wachsartige Haut, die zum großen Teil leuchtend rot und glänzend ist. Daher wird er manchmal Blutapfel genannt (wie es auch in der Abbildung zu sehen ist), allerdings gibt es diese Bezeichnung auch für andere Sorten. In Frankreich heißt er auch Pomme de Saint-Cast, Coq Pendu oder Court Pendu Rouge.
Er ist Mitte Oktober pflückreif, von Dezember bis Mai kann er verarbeitet werden – vorrangig zu Most bzw. Cidre. Der französische Jurist, Chemiker, Ingenieur und Botaniker Henri Louis Duhamel du Monceau (1700-1782), der als Begründer der Forstbotanik gilt, hat 1768 in seinem Traité des Arbres Fruitiers den Coeur du Boeuf kurz erwähnt. Er vergleicht den Apfel in der Farbe mit einem roten Kalvill, „aber in der Qualität sehr unterschiedlich, kaum zum Kochen geeignet.“
Die Association Les Mordus de la Pomme (was ich mit „Apfelpolierer“ übersetzen würde) halten allerdings dagegen, daß der Coeur du Boeuf als Tafel- und Mostapfel nicht zu empfehlen sei, für das Backen und Kochen geben sie allerdings drei Sterne.
Es scheint, daß der Beweis des Apfels dann doch immer der verspeiste Apfel ist.
Und sonst:
Es gibt auch noch eine Ochsenherzkirsche, eine Birnen- (PDF) und eine Tomatensorte sowie eine Muschelart.
Und geLa Ochsenherz in Gänserndorf bei Wien ist ein interessantes alternatives Landwirtschaftsprojekt.