Der Okabena; © USDA
Der heutige Apfel des Tages ist der Okabena, die Abbildung hatte Mary Daisy Arnold 1924 auf der hier schon häufiger genannten Arlington Versuchsstation in Rosslyn, Virginia angefertigt.
Im 2. Band der Apples of New York gibt es dazu einen Text, der nicht so vielversprechend ist:
Ein Herbstapfel, nicht besonders attraktiv im Aussehen, nicht mehr als mäßig gut in der Qualität. Nicht zum Anpflanzen in New York empfohlen.
Was natürlich, wie gleich noch zu lesen sein wird, nicht so viel zu bedeuten hat.
Der Okabena wurde 1871 in der Nähe von Worthington, Minnesota, in der Nähe des Lake Okabena aus Samen des Oldenburg gezogen, die angeblich vom Wealthy befruchtet wurden. 1892 gab die Jewel Nursery Company, die diese Sorte einführte, den Baum zum Testen an die Versuchsstation ab. 1899 wurde der Okabena von der noch heute existierenden American Pomological Society als wertvolle Sorte im oberen Mississippi-Tal empfohlen. Nach Informationen der New York Agricultural Experiment Station, die die Apples of New York herausgab, wurde der Okabena im Osten der USA nur experimentell angebaut.
Die Jewel Nursery Company schätzte den Apfel natürlich ganz anders ein und bewarb ihn auch dementsprechend. In ihrem sehr umfangreichen Katalog von 1894 gibt es eine sehr schöne Abbildung:
Der Okabena im Baumschul-Katalog; © Biodiversity Heritage Library
Die Sorte habe auf Ausstellungen bereits Preise erhalten. Der „schöne Apfel“ sei ein exzellenter Tafelapfel und dem Duchess oder dem Wealthy überlegen. Der Baum sei für Minnesota und Montana sehr geeignet und bringe jährlich reichen Ertrag. Die Baumschule gab diese Bäume, für die sie sich das Recht zum Vertrieb gesichert hatte, mit einem Metallschild versehen ab, das die Sorte und das Warenzeichen trug.
Das 1906 herausgegebene Verzeichnis Trees, Fruits and Flowers of Minnesota scheint das zu bestätigen. Dort loben zahlreiche Farmer die Bäume, die sie mit einem Fragebogen bewerteten.
Die Künstlerin
Mary Daisy Arnold (ca. 1873–1955) gehörte wie Deborah Griscom Passmore und Royal Charles Steadman zu den wichtigen Illustrator*innen beim US Department of Agriculture. Über ihr Leben weiß man nicht viel, da Unterlagen über sie vor 1921 vernichtet wurden.
Und sonst:
Okabena ist ein Dakota-Wort und bedeutet „der Nistplatz der Reiher“.
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© U.S. Department of Agriculture Pomological Watercolor Collection. Rare and Special Collections, National Agricultural Library, Beltsville, MD 20705
Nistplatz der fetten Würmer wohl eher! Aber gut… sehr klangvoller Name und sehr hübscher Apfel!
Das Okabena bezieht sich auf den Lake Okabena, in dessen Nähe der Apfel gezüchtet wurde 🙂