Der Yorkshire Beauty; © Biodiversity Heritage Library
Der heutige Apfel des Tages ist der Yorkshire Beauty und trägt, wie ich finde, seinen Namen zurecht.
Die Abbildung stammt aus der Herefordshire Pomona. Über die Herkunft war der Herefordshire Pomona nichts bekannt, die Sorte soll es schon vor 1800 gegeben haben.
Auf einem neueren Foto einer Ausstellung wurde seine Entstehung im 18. Jahrhundert genannt, er soll von Clarke & Atkinson in Keswick, Cumbria, eingeführt worden sein, möglicherweise als „Greenup’s Pippin“. Erfreulicherweise gibt es die Sorte noch heute in Obstgärten, auch wird sie in einigen Baumschulen angeboten.
Der Apfel gehört zu den größeren Sorten, er wird als dreieinhalb Zoll breit und drei Zoll hoch angegeben. Er ist, wie auch auf der Abbildung zu sehen, rundlich und abgeflacht und hat oft sehr ausgeprägte Rippen.
Die leuchtend gelbe Schale zeigt auf der der Sonne zugewandten Seite eine leuchtend rote Färbung, gelegentlich auch rotbraunen Flecken.
Der sehr kurze Stiel sitzt in einer Höhle, die Rost aufweist.
Das Fruchtfleisch ist zart und saftig und hat eine angenehme Säure.
Die Herefordshire Pomona nennt den Apfel einen erstklassigen kulinarischen und schönen Apfel. Er ist bereits nach den frühen Sorten Codlins und Lord Suffield reif und hat von Ende August, September bis Anfang Oktober Saison. Das ist zwar recht kurz, aber durch seine Größe, seine Qualität und seine Schönheit war der Yorkshire Beauty auf dem Markt eine ausgesprochen beliebte Frucht.
Und es wird erwähnt, daß der Yorkshire Beauty auf der Apfelausstellung des Woolhope Clubs, die am 10. Oktober 1878 stattfand, die schönste kulinarische Sorte war, die ausgestellt wurde. Erfreulicherweise exitsiert auch der Woolhope Club noch heute.
Und sonst:
Ich habe neulich beruflich das Yorkshire Film Archive kennengelernt. Das Archiv stellt viele Filme online – was paßt da zum heutigen Sonntags-Apfel besser als ein Ausflug nach Yorkshire? Gedreht hatte den Film die in Linthwaite, Huddersfield, lebende Lehrerin Lucy Fairbank im August 1950. Sie war seit den 1930er Jahren bis in die 60er Jahre viel mit der Kamera unterwegs und hat häufiger, besonders im Winter, Filmvorführungen veranstaltet.
Also: Eine schöne Tasse Tee und ein paar Kekse holen und ein bißchen durch Zeit und Raum reisen. Äpfel kommen in „Out and about in Yorkshire“ natürlich auch vor.