Welschisner; © BUND Lemgo
Der heutige Apfel des Tages ist der Welschisner, der auch (lesbarer) Welsch-Isner geschrieben wird. Die Abbildung stammt wieder aus der zwischen 1905 bis 1930 erschienenen Loseblattsammlung „Deutschlands Obstsorten“, die immer wieder mit wirklich schönen Illustrationen aufwartet.
Es handelt sich um eine sehr alte Sorte, die bereits 1659 von Wolf Helmhardt von Hohberg (1612-1688) in dessen enzyklopädischem Werk über Haus- und Landwirtschaft Georgica curiosa beschrieben wurde – dort wurde er „Prinner-Apfel“ genannt.
Der Welschisner, der auch Großer Isnyer Jahrapfel, Großer Böhmischer Brünnerling, Welschecker, Steiner oder Welsch Weinling genannt wird, ist wahrscheinlich als Zufallssämling um 1600 entstanden, seine genaue Herkunft ist nicht mehr festzustellen. Allgemein wird Oberösterreich genannt, Johann-Heinrich Rolff dagegen nennt Deutschland, was bei dem Namenshinweis auf Isny im Allgäu auch nicht ganz abwegig erscheint. Andererseits heißt er auch „Welsch“ und „Böhmisch“ …
Die grüngelbe Schale hat auf der Sonnenseite ein kräftiges Rot, es gibt hellbraune Schalenpunkte.
Das weiße, feste Fruchtfleisch ist säuerlich, hat wenig Würze und Saft, weshalb er sich nicht als Tafelapfel eignet, sondern zum Dörren, Kuchenbacken, Kochen und Mosten verwendet wird.
Es scheint immer noch zahlreiche Bäume auf Streuobstwiesen zu geben, was auch daran liegen kann, daß die Sorte recht robust gegenüber dem Klima ist und auch auf schlechten Böden noch guten Ertrag bringt. Geerntet wird im Oktober, die Äpfel können bei richtiger Lagerung bis in den Mai halten.