
Sauer macht immerhin lustig …
Heute morgen sah ich schon beim Aufschneiden, daß es ein lustiges Apfel-Frühstück wird. Leider war der Braeburn (bio) nur sauer, hatte aber keine weiteren Geschmacksmerkmale.

Immer mal was neues

Sauer macht immerhin lustig …
Heute morgen sah ich schon beim Aufschneiden, daß es ein lustiges Apfel-Frühstück wird. Leider war der Braeburn (bio) nur sauer, hatte aber keine weiteren Geschmacksmerkmale.

Knackig unterwegs; ©BVEO
Während in Österreich und in der Schweiz der Tag des Apfels eher im Spätsommer oder Herbst begangen wird, veranstaltet die Initiative „Deutschland – Mein Garten“ im Auftrag der Bundesvereinigung der Erzeugerorganisationen Obst und Gemüse e.V. (BVEO)
am 11. Januar den „Tag des Deutschen Apfels“.
30.000 Äpfel werden bundesweit auf ICE-Strecken und in den DB-Lounges verteilt. Außerdem gibt es vom 8. bis 12. Januar 2019 in Kooperation mit der Deutschen Bahn in fünf deutschen Bahnhöfen Aktionen, bei der die Deutsche Bahn zugleich ihre Umweltprojekte vorstellt, die sie unter „Das ist grün.“ gebündelt hat.
Ziel ist es, auf die Qualität und Vielfalt heimischer Sorten aufmerksam zu machen.
Äpfel zählen in Deutschland zum beliebtesten Obst. Allerdings hält sich für mich die im Pressertext angesprochene „Qual der Wahl“ in Grenzen: Der Handel böte „im Schnitt ein Sortiment von etwa 15 verschiedenen Apfelsorten an“ – die vermutlich nicht alle aus Deutschland stammen (was mich nicht stört), und dabei sind inzwischen auch Club-Sorten.

Als Apfel ist er mir lieber; ©Wikimedia / Google Art Project
Das Brandenburger Umweltministerium meldete am 7. Januar 2019 unter dem Titel „Seltener Fund von großem Wert“, daß die regionale Sorte „Napoleon“ wiederentdeckt wurde. Seit den 1930er Jahren galt sie in der Prignitz und im Wendland als verschollen. Den drei Pomolog*innen Urte Delft, Silke Last und Hermann Stolberg gelang jetzt der Nachweis des „Napoleonsapfels“ in der Prignitz und im Amt Neuhaus.
Der Apfel ist gelb-rot gestreift, das mittelfeste Fleisch ist saftig und fein aromatisch. Er reift im September/Oktober und ist bei kühler Lagerung bis April haltbar. Die Bäume können sehr groß werden, sind robust und gut für Obstwiesen der Region geeignet.
Das UNESCO-Biosphärenreservat Flußlandschaft Elbe ist damit um eine wertvolle Sorte reicher!

Jeden Tag etwas über eine alte Sorte erfahren, ein bißchen was drumherum recherchieren, jeden Tag schreiben: Das „Apfeljahr 2018“ war ein schönes Erlebnis. Und einige nette Menschen habe ich dabei auch kennengelernt.
2019 gehe ich es hier deutlich ruhiger an, esse dafür vielleicht noch ein paar Äpfel mehr. Den Blog werde ich nicht mehr täglich befüllen, der Inhalt wird sich auch nicht mehr nur auf alte Sorten konzentrieren. Dafür kommen vielleicht wirtschaftliche und kulturelle Aspekte dazu.
Wer nicht auf gut Glück vorbeischauen möchte, kann sich die Neuigkeiten in einem RSS-Reader seiner oder ihrer Wahl anzeigen lassen, es gibt einen RSS-Feed: https://apfel.kulturnation.de/feed (zum Kopieren).

Winter John; ©USDA
Die Kalenderabbildung des heutigen Apfels des Tages, dem Winter Jo(h)n, ist leider nicht genau datiert. Sie stammt vom Amanda Newton, die Beschriftung zeigt „10-18-192(?)“ und „Arlington Farm, Va.“, also die hier häufiger auftauchende Versuchststation in Rosslyn, Virginia. Informationen zu der Sorte finden sich in Creighton Lee Calhouns „Old Southern Apples“.
„AdT: Winter John (29.12.2018)“ weiterlesen

Schwarzer Borsdorfer; ©BUND Lemgo
Den heutigen Apfel des Tages, den Schwarzen Borsdorfer, hatten wir auch schon, damals hatte ich die Beschreibung von Rudolf Stoll (1847-1913) in der „Österreichisch-Ungarischen Pomologie“ verwendet.
Die Kalenderabbildung stammt aus dem Deutschen Obstcabinet von Christian Eduard Langethal (1806-1878).
Langethal ergänzt den früheren Eintrag lediglich um zwei Anmerkungen:
Er hat keinen öconomischen Werth, denn sein etwas trockenes Fleisch besitzt einen herben Geschmack, mispelartig, wie sich Sickler passend ausdrückt. Dennoch erkennt man ihm den III. Rang zu, weil er durch seine Färbung die Fruchtteller putzt.
Die Äpfel zeitigen im December und halten sich den ganzen Winter hindurch.
Alles weitere und ein Hinweis auf den wunderebaren Aki Kaurismäki findet sich im früheren Blogeintrag.
Und als Merksatz zum heutigen 4. Advent: Lieber schwarz essen als schwarz sehen!

Rother (?) Jonathan,
aus dem Kalender „An Apple a Day 2018“, mit frdl. Genehmigung des Verlags Hermann Schmidt
Zum heutigen Apfel des Tages, dem Rothen Jonathan, habe ich leider beim Pomological Watercolor Collection des USDA keine Abbildung gefunden. Dort, wie auch bei der Obstsortendatenbank vom BUND Lemgo gibt es nur Abbildungen vom Jonathan, der dem Kalenderapfel allerdings auch sehr ähnelt.
Nichts in den Apples of New York , nichts in Creighton Lee Calhouns „Old Southern Apples“. Immerhin findet sich in Tom „Professor Apple“ Burfords Buch „Apples of North America – „192 Exceptional Varieties for Gardeners, Growers, and Cooks“ ein Hinweis, daß es neben zahlreichen Varianten auch einen Red Jonathan gibt. Da er, bis auf ein etwas kräftigeres Rot und vielleicht ein paar anderen Details, wahrscheinlich nicht sehr vom Jonathan abweicht, verweise ich auf meinen früheren Eintrag.
Und falls noch jemand Geschenk-Ideen braucht: Wie wäre es mit einem schönen Buch über Äpfel? Oder Äpfel – natürlich etwas seltenere, die die Beschenkten noch nicht kennen.

Winter Paradise; ©USDA
Der heutige schöne Apfel des Tages, der Winter Paradise, stammt wieder aus der Pomological Watercolor Collection des USDA, wurde 1928 von Royal Charles Steadman in Rosslyn im Arlington County, Virginia, gezeichnet und findet sich auch in den Apples of New York. Dort werden einige Synonyme aufgezählt: Honey Sweet, Paradise Winter, Paradise Winter Sweet, White Robinson und Wine Sweet.
„AdT: Winter Paradise – dieses Jahr wohl nicht (21.12.2018)“ weiterlesen

Rotgraue Kelchrenette; ©BUND Lemgo
Der heutige Apfel des Tages heißt vollständig Rotgraue Kelchrenette, wie es auch auf der Abbildung aus Johann Lexa von Aehrenthals (1777-1845) Band „Deutsche Kernobstsorten“ (PDF, S. 209f, erschienen 1833) zu sehen ist. Und auch das Synonym ist dort verzeichnet: die Osnabrücker Renette. Und da erinnerte ich mich doch an einen Eintrag …
Die heutige Abbildung gefällt mir deutlich besser. Alles andere bitte im früheren Eintrag nachzulesen. Dann bleibt auch mehr Zeit für den ganzen Vorfeststreß.

Großer Api; ©BUND Lemgo
Unter dem Api, auch Rosenapfel, versteht man eine Apfel-Familie. Den Kleinen Api hatten wir schon, ebenso den Stern-Api. Der heutige Apfel des Tages, der Große Api, ist die – nomen est omen – große Ausgabe.
Der Api soll eine der ältesten Sorten sein, schon bei den Römern wurde sie unter anderem die „Persische“ genannt. Johann Prokop Mayer (1737-1804), aus dessen Pomona Franconica die Abbildung stammt, verliert sich etwas in weiteren Namensherkünften, die er dann immer wieder in Frage stellt. Und beendet die allgemeinen Betrachtungen zur Api-Familie mit einem Hinweis auf Jean Merlet, der im 17. Jahrhundert schrieb:
„Der Api hat keinen Geruch, wie andere Äpfel, denn er ist eine wilde Frucht. die in dem Wald, Apis, in Bretagne gefunden wurde.“