AdT: Red Astrachan, Made in UK (06.01.2022)

Historische Abbildung eines roten Apfels mit Zweig und Blättern
Der Rote Astrachan, © Biodiversity Heritage Library

Den „Red Astrachan“ hatten wir schon mit einer schönen Abbildung vom USDA. Für die sehr ausführliche Beschreibung des interessanten Apfels verweise ich daher auf den ursprünglichen Beitrag. Am Ende des heutigen Beitrags findet sich aber zum Vergleich noch eine Beschreibung aus England.

Wie schon im ersten Beitrag erwähnt, wurde der Rote Astrachan auch in England angebaut, um 1835 kam der Apfel dann in die USA. Dazu paßt auch die heutige Abbildung, die aus der Herefordshire Pomona stammt.

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AdT: Colton (04.01.2022)

Historische Abbildung eines grünlichen und eines aufgeschnittenen Apfels; USDA
Colton, ©USDA

Der heutige Apfel des Tages ist der US-amerikanische Colton. Er soll auf der Farm eines Mr. Colton in Rowe, Franklin County in Massachusetts entstanden sein, wo er seit ca. 1840 unter dem Namen Early Colton vermehrt wurde. Damit ist es eine der nicht eben seltenen Sorten, die nach ihrem Züchter benannt wurden. Das „Early“ bezieht sich auf seine frühe Reife: Er hat von Ende Juli bis Anfang September Saison, ist also ein richtiger Sommerapfel. Er wird in den USA auch heute noch in Baumschulen angeboten.

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AdT: Was lange währt – Langdauernder roter Hartapfel (03.01.2022)

Historische Abbildung zweier roter und eines aufgeschnittenen Apfels; BUND Lemgo

Langdauernder roter Hartapfel; © BUND Lemgo

Der heutige, schöne Apfel des Tages ist der Langdauernde rote Hartapfel, die Abbildung stammt aus dem Deutschen Obstcabinet (PDF, S. 730ff.) von Christian Eduard Langethal (1806-1878). Das „langdauernd“ leitet sich nicht vom lang dauernden Wachsen ab, sondern von der langen Haltbarkeit des Apfels.

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AdT: Pomme Suisse (02.01.2022)

Historische Abbildung zweier grünlicher Äpfel und eines aufgeschnittenen Apfels, dazu die Blüte; Biodiversity Heritage Library
Pomme Suisse; © Biodiversity Heritage Library

Im neuen Apfel-Kalender (von dem es noch einige Exemplare gibt – greifen Sie zu!) haben Christin Kosbab und Selina Günther neue Bild-Quellen herangezogen, die mir neu sind. Die heutige Abbildung des Pomme Suisse stammt aus der Pomologie Française, die der bedeutende französische Pomologe Pierre-Antoine Poiteau (1766-1854) im Jahr 1846 in vier Bänden herausgegeben hat.

Wenn alle vier Bände komplett erhalten sind, wird so eine Ausgabe heutzutage auch schon mal für über 150.000 Euro angeboten. Erfreulich, daß die Biodiversity Heritage Library die Bände digital veröffentlicht hat.

Zunächst geht Poiteau auf die, wie er es nennt, „bizarre Etymologie“ ein:
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AdT: Moin, 2022. Moin, Boikenapfel (01.01.2022)

Historische Abbildung zweier gelblich-rötlicher Äpfel, einer am Zweig; dazu ein aufgeschnittener Apfel mit Kerngehäuse
Boikenapfel; © BUND Lemgo

Mir liegt Heimatstolz fern, als Bremer finde ich so etwas unangemessen und bannig übertrieben. Nichtsdestotrotz freue ich mich über den ersten Apfel des Tages im neuen Jahr ein bißchen bzw. „’n büschen“. Denn der Boikenapfel stammt aus dem Bremer Umland und wurde angeblich nach einem Deichvoigt Boike benannt. Und es gibt in Bremen den Boikenapfelweg, der in einem Kleingartengebiet liegt.

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Vorsicht! Fräulein!

Heute begegnete mir beim Fruchtportal eine ganz kreative PR-Mitteilung der Deutschen Obstsorten Konsortium GmbH:

Mach dein Taste-ament! Fräulein, die neue Apfelentdeckung aus Deutschland, stellt sich dem großen Geschmackstest

Also, Vorsicht beim Verzehr und lieber vorher das Testament machen – man könnte den Apfel nicht überleben! Schließlich heißt es in der Meldung weiter:

„Das Fruchtfleisch ist beim ersten Biss förmlich in meinem Mund explodiert!“

Und wie kam man(n) auf die geniale Idee, eine neue Apfelsorte „Fräulein“ nennen?

„Für uns lag es einfach nahe, dem neuen Apfel einen Namen zu geben, der widerspiegelt, dass er eine deutsche Entdeckung ist, dass er für Tradition und Moderne, aber auch eine neue Generation steht. Damit war der Name Fräulein geboren“ erzählt Jens Anderson von der Deutsches Obstsorten Konsortium GmbH.

Ach, ach und ach.

Nachtrag – Im Tagesspiegel nahm sich Gunda Bartels am 7.12.12020 auch des Themas an:* Das „Fräulein“ im Obstregal: Altbackenen Sexismus gibt’s nun auch als Apfelsorte.

Die spinnen, die …

Das Logo der Rhein-Apfelroute; @Rhein-Voreifel-Touristik

Doch, die Ähnlichkeit mit einem Apfel ist nicht zu verkennen …
Rhein-Voreifel-Touristik e.V.)

Wie den WDR-Nachrichten zu entnehmen ist, soll der „Steueroptimierer“ Apple Widerspruch gegen das Apfelroute-Logo eingelegt haben.

Die rheinische Apfelroute, die im Mai 2019 für die Öffentlichkeit freigegeben werden soll, führt auf 120 km durch die größte Obst- und Gemüseanbauregion NRWs.

Vielleicht könnte der Verein Rhein-Voreifel Touristik e.V., der das u.a. vom Europäischen Fonds für regionale Entwicklung geförderte Projekt vertritt, das grüne Blatt wie von Apple gewünscht ersetzen. Z.B. durch einen Mittelfinger.

Nachtrag: Der Streit wurde Mitte Mai 2019 beigelegt, das Logo darf weiterhin benutzt werden, wenn auch nicht für jede Art von Merchandising.

Kenner-Blick

Aufgeschnittener Apfel mit weißem Fruchtfleisch

Sauer macht immerhin lustig …

Heute morgen sah ich schon beim Aufschneiden, daß es ein lustiges Apfel-Frühstück wird. Leider war der Braeburn (bio) nur sauer, hatte aber keine weiteren Geschmacksmerkmale.