Der heutige Apfel des Tages ist der sehr rote Gibson, der zugleich ein sehr weißes Fruchtfleisch hat. Bertha Heiges hat ihn im Auftrag des USDA im November 1904 bei jemand namens Dempsey in Trenton, Ontario in Kanada festgehalten.
Den „Red Astrachan“ hatten wir schon mit einer schönen Abbildung vom USDA. Für die sehr ausführliche Beschreibung des interessanten Apfels verweise ich daher auf den ursprünglichen Beitrag. Am Ende des heutigen Beitrags findet sich aber zum Vergleich noch eine Beschreibung aus England.
Wie schon im ersten Beitrag erwähnt, wurde der Rote Astrachan auch in England angebaut, um 1835 kam der Apfel dann in die USA. Dazu paßt auch die heutige Abbildung, die aus der Herefordshire Pomona stammt.
Der heutige Apfel des Tages, der Dominion Winter, wurde 1900 in Lake Mills im Jefferson County, Wisconsin, von Deborah Passmore gefunden. Er sieht mit den roten Punkten und Flecken auf der gelben Schale „interessant“ aus.
Der heutige Apfel des Tages ist der US-amerikanische Colton. Er soll auf der Farm eines Mr. Colton in Rowe, Franklin County in Massachusetts entstanden sein, wo er seit ca. 1840 unter dem Namen Early Colton vermehrt wurde. Damit ist es eine der nicht eben seltenen Sorten, die nach ihrem Züchter benannt wurden. Das „Early“ bezieht sich auf seine frühe Reife: Er hat von Ende Juli bis Anfang September Saison, ist also ein richtiger Sommerapfel. Er wird in den USA auch heute noch in Baumschulen angeboten.
Der heutige, schöne Apfel des Tages ist der Langdauernde rote Hartapfel, die Abbildung stammt aus dem Deutschen Obstcabinet (PDF, S. 730ff.) von Christian Eduard Langethal (1806-1878). Das „langdauernd“ leitet sich nicht vom lang dauernden Wachsen ab, sondern von der langen Haltbarkeit des Apfels.
Im neuen Apfel-Kalender (von dem es noch einige Exemplare gibt – greifen Sie zu!) haben Christin Kosbab und Selina Günther neue Bild-Quellen herangezogen, die mir neu sind. Die heutige Abbildung des Pomme Suisse stammt aus der Pomologie Française, die der bedeutende französische Pomologe Pierre-Antoine Poiteau (1766-1854) im Jahr 1846 in vier Bänden herausgegeben hat.
Wenn alle vier Bände komplett erhalten sind, wird so eine Ausgabe heutzutage auch schon mal für über 150.000 Euro angeboten. Erfreulich, daß die Biodiversity Heritage Library die Bände digital veröffentlicht hat.
Mir liegt Heimatstolz fern, als Bremer finde ich so etwas unangemessen und bannig übertrieben. Nichtsdestotrotz freue ich mich über den ersten Apfel des Tages im neuen Jahr ein bißchen bzw. „’n büschen“. Denn der Boikenapfel stammt aus dem Bremer Umland und wurde angeblich nach einem Deichvoigt Boike benannt. Und es gibt in Bremen den Boikenapfelweg, der in einem Kleingartengebiet liegt.
Mach dein Taste-ament! Fräulein, die neue Apfelentdeckung aus Deutschland, stellt sich dem großen Geschmackstest
Also, Vorsicht beim Verzehr und lieber vorher das Testament machen – man könnte den Apfel nicht überleben! Schließlich heißt es in der Meldung weiter:
„Das Fruchtfleisch ist beim ersten Biss förmlich in meinem Mund explodiert!“
Und wie kam man(n) auf die geniale Idee, eine neue Apfelsorte „Fräulein“ nennen?
„Für uns lag es einfach nahe, dem neuen Apfel einen Namen zu geben, der widerspiegelt, dass er eine deutsche Entdeckung ist, dass er für Tradition und Moderne, aber auch eine neue Generation steht. Damit war der Name Fräulein geboren“ erzählt Jens Anderson von der Deutsches Obstsorten Konsortium GmbH.
Wie den WDR-Nachrichten zu entnehmen ist, soll der „Steueroptimierer“ Apple Widerspruch gegen das Apfelroute-Logo eingelegt haben.
Die rheinische Apfelroute, die im Mai 2019 für die Öffentlichkeit freigegeben werden soll, führt auf 120 km durch die größte Obst- und Gemüseanbauregion NRWs.
Vielleicht könnte der Verein Rhein-Voreifel Touristik e.V., der das u.a. vom Europäischen Fonds für regionale Entwicklung geförderte Projekt vertritt, das grüne Blatt wie von Apple gewünscht ersetzen. Z.B. durch einen Mittelfinger.
Nachtrag: Der Streit wurde Mitte Mai 2019 beigelegt, das Logo darf weiterhin benutzt werden, wenn auch nicht für jede Art von Merchandising.
Heute morgen sah ich schon beim Aufschneiden, daß es ein lustiges Apfel-Frühstück wird. Leider war der Braeburn (bio) nur sauer, hatte aber keine weiteren Geschmacksmerkmale.