AdT: Duchess Of Oldenburg – die doppelte Herzogin (06.09.2022)

Historische Abbildung eines grünen Apfels; USDA

Der Oldenburg; © USDA

Den heutigen Apfel des Tages, den Duchess Of Oldenburg, hatten wir auch schon mal. Daher verweise ich auf den Eintrag und ergänze nur ein wenig mit Informationen aus den Apples of New York.

Sehr interessant finde ich die Abbildung: James Shull hatte den Apfel 1927 für die Pomological Watercolor Collection des USDA gezeichnet, der Apfel kam aus dem Berrien County in Michigan. Auffallend ist, daß das Blatt nur den Apfel zeigt, ohne weitere Anmerkungen. Und irgendwie mußte ich an René Magritte denken …

Die American Pomological Society hat den vollen Namen abgekürzt zu „Oldenburg“. Er wurde um 1835 von der Massachusetts Horticultural Society aus London importiert, da widerstandsfähige Sorten für den „Apfelgürtel“ in den nördlichen Staaten gesucht wurden. Der Oldenburg gehört zu den vier „Pionier-Sorten“, die anderen sind der Alexander, der Tetofsky und der Red Astrachan.

Der Oldenburg erwies sich in einem Testwinter als ausgesprochen überlebensfähig, erfüllte die Hoffnungen der Obstbauern und wurde als sehr profitable Sorte für den Handel eingeschätzt. Allerdings zeigte er sich auch als etwas transportempfindlich und – typisch für die Sommersorten – als nicht sehr lang haltbar. Das brachte ein Problem der Rentabilität mit sich: Damit sich der industrielle Anbau lohnte, mußten größere Mengen angebaut werden, als die umliegenden Märkte benötigten. Die zusätzlichen Mengen konnten dann aber oft nicht in entferntere Gegenden gebracht werden. Der Transport dorthin erforderte zudem Kühlung, was wieder Kosten verursachte.

Hilfreich erwies sich allerdings die Möglichkeit, die Ernte in mehreren Schritten vorzunehmen, sodaß zumindest die Verkaufssaison von August bis Oktober ausgedehnt werden konnte. Da er zudem nur alle zwei Jahre trägt, wurde er immer mit anderen Sorten angebaut.

Der Künstler

James Marion Shull (1872–1948) war Botaniker und gehörte wie Royal Charles Steadman, Ellen Isham Schutt (1873–1955), Mary Daisy Arnold (ca. 1873–1955) und Deborah Griscom Passmore (1840–1911) zu den Illustrator*innen beim USDA. In der pomologischen Aquarellsammlung sind über 750 Aquarelle gesammelt. Darunter auch viele mit Erkrankungen, worauf er sich spezialisiert hatte. Daneben machte er sich als Züchter von Schwertlilien einen Namen.

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© U.S. Department of Agriculture Pomological Watercolor Collection. Rare and Special Collections, National Agricultural Library, Beltsville, MD 20705

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