Herzog Bernhard; ©BUND Lemgo
Die Abbildung des heutigen Apfel des Tages stammt aus dem Deutschen Obstcabinet von Christian Eduard Langethal (1806-1878) und zeigt den Herzog Bernhard. Er ähnelt in Gestalt und Farbe dem Ananasapfel*, weshalb er in Meiningen auch Winter-Ananas genannt wurde. Vom Ananasapfel unterscheidet er sich durch sein festeres Fruchtfleisch und durch seine viel spätere Reifezeit.
Die Äpfel variieren in der Form, es kommen sehr runde ebenso wie kegelförmige Früchte vor.
Die Schale ist grünlich-gelb, später hat sie ein helles Zitronengelb. Auf der Sonnenseite zeigt sich ein sehr schönes, getuschtes Karminrot, das geflammt erscheint, wobei die Streifen zur Schattenseite hin kürzer werden und nur noch als Flecken auftreten können. Feinere und stärkere weißgraue Punkte sind nicht selten. Charakteristisch sind außerdem zwei oder vier auf dem Apfel vom Kelch zum Stiel verlaufende, erhabene Streifen. Vor dem Pflücken ist der Apfel noch bläulich beduftet.
Das weiße Fruchtfleisch ist anfangs fest, wird beim Reifen aber zart und mürbe. Es ist nicht besonders saftig, hat aber einen delikaten himbeerartigen Zuckergeschmack, auch der Duft ist sehr angenehm.
Die Reife beginnt zwar schon im Dezember, laut Franz Jahn (1806-1867) ist er aber im Februar und März am besten. Seine längere Lagerbarkeit empfiehlt ihn sehr, und er ist sowohl als Tafelfrucht als auch als Wirtschaftsapfel sehr gut verwendbar.
Der Baum wächst in der Jugend gut, wird nur mittelgroß, bringt aber jährlich gute Erträge.
Die wie oben geschrieben als Winter-Ananas bekannte Frucht wurde übrigens von Obstfreunden in Meiningen als Ehrung nach dem regierenden Herzog von Meiningen benannt. Wobei ich annehme, daß es um Bernhard II. ging, Bernhard III., der auch der „Ewige Erbprinz“ genannt wurde, wäre wohl zu spät.
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* dieser war am 17. Februar 2018 Apfel des Tages, aber leider wegen meiner damaligen Erkältung nicht beschrieben worden.