AdT: Red Bellflower – und Mondlicht in Vermont (03.12.2022)

Historische Abbildung eines roten und eines aufgeschnittenen Apfels; USDA
Red Bellflower; ©USDA

Den heutigen, von der Form her sehr interessanten Apfel des Tages hat Mary Daisy Arnold 1909 für die Pomological Watercolor Collection des USDA gemalt. Das Exemplar stammte aus dem Wenattchee County, Washington. Der Red Bellflower ist im Gegensatz zur gelben Variante schwerer zu finden. Unter Ohio Nonpareil wurde ich dann fündig. Er heißt auch noch Bellflower of the West, Cattell Apple, Myers Monpareil, Rusty Core, Wells oder Western Beauty.

Im 2. Band der Apples of New York wird er als guter Herbstapfel von schöner Farbe beschrieben, der als Dessertapfel geeignet sei. Wie schon der Edelborsdorfer, sind auch diese Bäume erst mit höherem Alter und dann auch nicht immer verläßlich tragend. Dennoch wird er für den eigenen Garten und bedingt für den kommerziellen Anbau empfohlen, Saison ist im Oktober und November.

Der Apfel stammt ursrpünglich aus der Gegend von Massillon, Ohio, und wurde 1848 das erste Mal beschrieben. Er scheint nicht wirklich über den Mittleren Westen hinausgekommen zu sein, dort war er aber sehr populär.

Die Äpfel sind mittelgroß bis groß. Bei der Beschreibung der Schale bin ich allerdings noch etwas ins Zweifeln geraten: „Blaßgelb bis Dunkelgelb, völlig von einem leuchtenden Rot und mit unregelmäßigen, karminroten Streifen überzogen.“ Hmm, Gelb als Grundfarbe, auch wenn sie mit Rot überzogen ist? Und auch die Abbildung im 2. Band der „Apples of New York“ macht mich etwas mißtrauisch, denn auf dem Foto fehlt die ausgesprochen längliche Form. Immerhin heißt der Apfel „Red Bellfleur“, könnte also doch stimmen. Es gibt eine kleine Menge Punkte, die klein bis mittelgroß sind.

Leider wird der Geschmack des Apfels auch nicht erwähnt – da muß es also bei einem nicht weiter nachvollziehbaren „guten Dessertapfel“ bleiben.

Die Künstlerin

Mary Daisy Arnold (ca. 1873–1955) gehörte wie Deborah Griscom Passmore und Royal Charles Steadman zu den wichtigen Illustrator*innen beim US Department of Agriculture. Über ihr Leben weiß man nicht viel, da Unterlagen über sie vor 1921 vernichtet wurden.

Und sonst:

Eigentlich wollte ich, damit es etwas lehrreich endet, mit diesem Video über ein Stelling 1984 Bellflower Banjo schließen.

Aber dann kam mir doch noch der in Massillon, Ohio, geborene John Blackburn vor die Augen, der den Text zu dem tollen Song „Moonlight in Vermont“ geschrieben hat. Den auch die noch tollere Caterina Valente gesungen hat. Und läßt den Beitrag für mich versöhnlich ausklingen.

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© U.S. Department of Agriculture Pomological Watercolor Collection. Rare and Special Collections, National Agricultural Library, Beltsville, MD 20705

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