Ananasapfel; © BUND Lemgo
Der heutige Apfel des Tages ist der Ananasapfel, die Abbildung stammt aus dem 1859 erschienenen Deutschen Obstcabinet von Christian Eduard Langethal (1806-1878). Langethal nennt ihn Christ’s Ananasapfel, er beruft sich auf Johann Ludwig Christs (1739-1813) Beschreibung in dessen 1802 erschienenen „Pomologischen praktischen Handwörterbuch“. Langethal zählt die Sorte zu den Gülderlingen.
Langethal beschreibt die Äpfel in Höhe und Breite als annähernd gleich, nämlich 2 1/2 Zoll breit und 2 3/4 Zoll hoch. Der Bauch sitzt ziemlich in der Mitte, die Wölbung fällt am Stiel und am Kelch ziemlich gleichmäßig stark ab, wodurch die Frucht einem Zylinder ähnelt.
Die gelbe Grundfarbe der Schale wird fast vollständig durch einen roten Überzug bedeckt, der sich in zarte Spritzpunkte verliert und in dem noch dunkle Streifen zu erkennen sind. Am Kelch oder am Stiel kann das Rot auch als feine Pünktchen hervortreten.
Die kleinen Beulen am fast geschlossenen Kelch setzen sich nicht über die Rundung des Apfels fort, es sind aber leichte Erhöhungen bemerkbar.
Daß Langethal die Sorte für Christs Ananasapfel hält, begründet er mit dem feinen, von rötlichen Adern durchzogenen weißen Fruchtfleisch. Dadurch könnten die Ananasäpfel auch von den Schlotteräpfeln unterschieden werden. Das Fruchtfleisch hat einen angenehm säuerlich-süßen aromatischen Geschmack, der von dem der Schlotteräpfel deutlich abweicht. Leider aber wohl nicht den von mir erwartetet Ananasgeschmack – da müßte ich dann z.B. zum Weißen Winterkalvill greifen. Zudem zeigen sie eine gute Haltbarkeit, die vom Oktober bis in den Februar reicht.