AdT: Gelber Winter Stettiner (21.12.2022)

Historische Abbildung von roten und grünlich-gelben Äpfelnm dazu ein Zweig mit Blättern und ein aufgeschnittener Apfel; BUND Lemgo
Gelber Winter-Stettiner; © BUND Lemgo

Der heutige Apfel des Tages ist der Gelbe Winter-Stettiner, die Abbildung stammt aus der zwischen 1905 bis 1930 erschienenen Loseblattsammlung „Deutschlands Obstsorten“, die immer wieder mit wirklich schönen Illustrationen aufwartet. Interessant finde ich, daß auf der Abbildung sowohl der Rote wie auch der Gelbe Winter-Stettiner gezeigt werden.

Für die Beschreibung benutze ich wieder einmal das 1875 erschienene „Illustrierte Handbuch der Obstkunde“ (PDF), das es online u.a. beim BUND Lemgo gibt. Den Artikel hatte Johann Georg Conrad Oberdieck (1794-1880) geschrieben.

Die Sorte, die regional auch als Gelber Backapfel oder Gelber Bödigheimer bekannt gewesen sein soll, gehörte schon bei Erscheinen des Handbuchs zu den alten Sorten, Adrian Diel (1756-1839) hatte sie bereits beschrieben, ihre Herkunft ist allerdings unbekannt.

Die plattrunden, gleichmäßig gebauten Äpfel sind 3 1/3 Zoll breit und 2 1/2 Zoll hoch. Die feine, geschmeidige Schale ist bei der Ernte noch hellgrün, wandelt sich beim Reifen dann in ein helles Zitronengelb. Auf der Sonnenseite zeigen freihängende Früchte ein verwaschenes, leicht erdiges Rot. Es gibt weitläufig verteilte Punkte, die im Rot gelblich sind, auf der gelben Schale weiße Ränder besitzen.

Das weiße, feste Fruchtfleisch ist recht saftig. Es hat einen angenehmen, weinsäuerlich-zuckrigen und leicht gewürzten Geschmack, der laut Oberdieck edler als der des Roten Stettiners sei.

Die Äpfel sind Ende Dezember genußreif und halten bei kühler Lagerung bis in den Sommer. Sie können als Tafelapfel verwendet werden, geben aber auch einen starken und haltbaren Apfelwein.

Der lebhaft wachsende Baum wird mittelgroß und bildet eine flach gewölbte Krone. Er bringt sehr gute Erträge. Oberdieck gab keine Hinweise auf Anfälligkeiten für Krankheiten, sondern nannte ihn „gesund und dauerhaft“ und empfahl den Anbau.

Die Bäume sind auch heute noch in Baumschulen zu bekommen.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert