Der gestreifte böhmische Borsdorfer aus Langethals „Deutschem Obstcabinet“; ©BUND Lemgo
Beim heutigen Apfel des Tages gibt es hier wieder eine vom Kalender abweichende Abbildung – den Gestreiften Böhmischen Borsdorfer im Kalender finde ich eindeutig schöner als den beim BUND Lemgo zu sehende. Letzterer wirkt fast wie eine Buntstiftzeichnung.
Der Pomologe Johann Georg Conrad Oberdieck* (1794-1880) geht im „Illustrierten Handbuch der Obstkunde“ von 1875 recht ausführlich (PDF) auf den mittelgroßen, beinah kugelförmigen Apfel ein.
Die feine Schale glänzt, wenn sie poliert wird. Zunächst blaßgrün oder strohweiß, wird sie später „hochgelb“, wobei die Sonnenseite ein kräftiges (Karmesin-) Rot und starke Streifenbildung zeigen kann. Auf der Schattenseite gibt es dagegen eine feine Punkt-Bildung. Sie welkt nicht und hat einen schwachen Duft (Oberdieck nennt ihn violenartig).
Das Fruchtfleisch
„ist fein gelblich, markicht, saftvoll, von angenehmem gewürzten, nur fein weinigem Zuckergeschmack“.
Insgesamt hält er den Gestreiften Böhmischen Borsdorfer für eine verbreitungswürdige Sorte, die zudem von Dezember bis Juni gelagert werden kann.
Und sonst:
Heute gab es eine Apfel-Begegnung der besonderen Art: Beim Ski-Weltcup-Abfahrtsrennen in Kvitfjell war im Zielraum eine massive Bewerbung für „Marlene® – Tochter der Alpen“ zu sehen.
Dachte ich zunächst, daß es sich dabei um eine Clubsorte handelt, konnte ich auf der Webseite erfahren, daß dahinter gleich sieben Apfelsorten stecken, die vom Verband der Südtiroler Obstgenossenschaften (VOG) als Marke umfangreich beworben werden. Und das sind dann fast alles „alte Bekannte“ : Braeburn, Fuji, Golden und Red Delicious, Granny Smith, Royal Gala sowie Stayman Winesap. Immerhin, den letzten kannte ich nicht – eine alte US-Sorte.
2 Antworten auf „AdT: Gestreifter Böhmischer Borsdorfer – und eine besondere Apfel-Begegnung (12.03.2018)“