AdT: Ontario (21.08.2022)

Historische Abbildung grün-rötlicher Äpfel am Ast und zweier aufgeschnittener Äpfel; BUND Lemgo

Der Ontario; © BUND Lemgo

Der heutige Apfel des Tages stammt, wie sein Name „Ontario“ schon verrät, aus Kanada. Die Abbildung findet sich in der zwischen 1905 und 1930 erschienenen Loseblattsammlung Deutschlands Obstsorten.
Gezüchtet hatte ihn Charles Arnold in Paris, Ontario aus den Sorten Northern Spy und Wagenerapfel. Allerdings wurde die Sorte, seit sie vor 1890 von den Gebrüdern Transon in Orleans in den Handel gebracht wurde, auch in Europa sehr beliebt und ist heute noch in Deutschland verbreitet. Das belegt auch die wieder große Auswahl an schönen Abbildungen beim BUND Lemgo.

In den Apples of New York findet sich auch eine ausführliche Beschreibung; und der Schweizer Pomologe Theodor Zschokke (1868-1951) hat den Ontario im 1925 erschienenen „Schweizerischen Obstbilderwerk“ (PDF) besprochen. Zschokke war ab 1902 Mitarbeiter der Versuchsanstalt für Obst-, Wein- und Gartenbau in Wädenswil, ab 1920 Leiter der Abteilung Obstbau. Und in dem um 1930 erschienenen Band Unsere besten deutschen Obstsorten (PDF) wird der Apfel ebenfalls sehr gelobt.

Interessanterweise wurde er 1922 auf einer Tagung der Deutschen Obstbau-Gesellschaft in Eisenach mit dem Bohnapfel und dem „Jakob Lebel“ bei den Äpfeln zu den drei Reichsobstsorten gewählt. Da damit das Sortenspektrum vereinheitlicht werden sollte, kamen nur widerstandsfähige, gutschmeckende und wirtschaftlich geeignete Sorten in Frage. Das Programm wurde allerdings nicht nennenswert umgesetzt.

Die glatte, glänzende und wachsige Schale des großen Apfels ist am Baum graugrün, bei der Lagerung wandelt sich dies in ein weißliches oder helles Gelb. Die Sonnenseite ist blassrot verwaschen und zeigt dunkelrote Streifen und Punkte. Zum Frühjahr hin wird die Färbung dann lebhafter. Über den ganzen Apfel verteilt finden sich feine weiße Punkte.

Das feste Fruchtfleisch ist weißlich-gelb, saftig, und schwach gewürzt. Der Ontario hat eine erfrischende, angenehme Säure und eignet sich als Tafel- wie auch als Küchenapfel.

Der Apfel ist im Oktober reif, sollte aber nicht zu früh gepflückt werden. Genussreif ab Dezember bis in den April oder Mai, er kann noch länger halten und lagert sehr gut, ohne zu welken oder schrumpfen.

Und sonst:

Der Name Ontario ist ein irokesisches Wort und bedeutet „schöner See“ oder „schönes Wasser“ – wieder was gelernt!

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