AdT: Rheinischer Krummstiel (17.08.2018)

Historische Abbildung eines rötlichen Apfels; BUND Lemgo Obstsortendatenbank

Der Rheinische Krummstiel; ©BUND Lemgo

Der heutige Apfel des Tages trägt seinen Namen zu Recht: Der Rheinische Krummstiel war zunächst besonders in Waldorf verbreitet, einem heutigen Ortsteil der Stadt Bornheim zwischen Bonn und Köln – hier wird auch der Ursprung des Sämlings vermutet. Dies hatte zumindest Adrian Diel (1756-1839) geschrieben, der seinen Baum vom Gärtner J. P. Commans erhalten hatte. Und für den zweiten Teil des Namens ist die Tatsache des oft sehr kurzen und krummen Stiels verantwortlich. Die Abbildung stammt aus der „Österreichisch-Ungarischer Pomologie“ von Rudolf Stoll (1847-1913).

Die Sorte ist heute noch in ganz Deutschland, besonders im Westen und Südwesten, verbreitet. U.a. weist der NABU Leverkusen diese Sorte auf den Leverkusener Obstwegen nach.

Der Apfel ist mittelgroß und hochwachsend oder auch kugelförmig. Durch die kleinen Erhabenheiten, die vom Kelch aus über die Frucht laufen, verliert der Apfel aber seine runde Form.

Die glatte, geschmeidige, aber etwas harte Schale glänzt, hat eine hellgrüne Grundfarbe, bei Stoll und anderen wird sie allerdings zitronengelb genannt. Besonders auf der Sonnenseite, aber auch zur Schattenseite hin, ist er rot geflammt oder marmoriert. Es treten helle Tupfen auf, seltener Rostfiguren. Wie die schönen Abbildungen beim BUND Lemgo zeigen, ist er ein (für mich) sehr attraktiver Apfel. Der zudem noch angenehm duftet.

Das feine weiße, zum Teil auch Fruchtfleisch ist saftig und hat einen angenehmen, süßweinsäuerlichen Geschmack. Allerdings hat der Rheinische Krummstiel einen relativ geringen Vitamin-C-Gehalt. Aber das kann ja durch einen Apfel mehr ausgeglichen werden.

Der Rheinische Krummstiel ist ein Winterapfel, der für eine sehr lange Lagerung geeignet ist. Er wird von Mitte bis Ende Oktober geerntet, ist aber erst im Dezember genußreif. Dann kann er bis Mai als Tafel- und Wirtschaftsapfel genutzt werden.

Der Baum beginnt erst spät mit dem Ertrag, dann bringt er aber sehr große Ernten. Es ist eine sehr robuste Sorte, die kaum anfällig für Krankheiten ist. Sie ist mit dem hier schon beschriebenen Rheinischen Bohnapfel und mit dem Winterprinzenapfel zu verwechseln.

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