AdT: Sharp (16.12.2022)

Historische Abbildung eines gelblichen und eines aufgeschnittenen Apfels; USDA

Sharp; © USDA

Der heutige Apfel des Tages ist der Sharp, die Abbildung hatte Deborah Passmore 1900 für die Pomological Watercolor Collection des USDA angefertigt; ihr Exemplar stammte von Benjamin Buckman, der im Blog schon öfter erwähnt wurde. Er hatte in Farmingdale im Sangamon County, Illinois, eine riesige Sammlung von Apfelsorten.

Im 2. Band der Apples of New York gibt es einen etwas längeren Eintrag zu der Sorte.


Der Sharp sei im besten Fall eine ausgezeichnete Dessertfrucht von sehr attraktivem Aussehen und sehr guter Qualität. Für die meisten Küchenverwendungen ist sie weniger geeignet, da sie kaum Säure hat. Zudem ist sie keine gute Marktsorte, da die Äpfel nicht sehr groß werden und nicht sehr farbig sind.

In Form und Farbe ähnelt der Sharp etwas dem Maiden Blush. In der New Yorker Anbauregion (dem Bundesstaat, nicht der Stadt) hat sie ab Ende September oder Anfang Oktober Saison. Bei normaler Lagerung endet die kommerzielle Nutzbarkeit im November, manchmal hält sich ein Teil der Früchte bis März.

Die Sorte hatte der oben erwähnte Benjamin Buckman 1889 zur Prüfung an die Station geschickt.

Die Äpfel sind in Form und Größe einheitlich, sind sie rundlich-abgeflacht bis rundlich-kegelförmig, manchmal annähernd länglich-kegelförmig; dabei zeigen sich regelmäßige, oft sehr schwach ausgeprägte Rippen.

Die blassgelbe Schale ist teilweise mit heller Röte bedeckt (in der Pom. Sammlung gibt es eine zweite Abbildung, die solch ein Exemplar zeigt), es sind winzige, blasse oder braune Flecken zu sehen.

Das weißliche Fruchtfleisch ist mäßig fest, feinkörnig, zart und knackig; der saftige Apfel hat einen mild-säuerlichen, fast süßen Geschmack und wird als „sehr gut“ eingestuft.

Der Baum, der eher von mittlerer Größe ist, wächst langsam und nicht sehr kräftig, trägt aber bereits in jungen Jahren Früchte und bringt alle zwei Jahre volle Ernten. Er unterscheidet sich nach Ansicht der Verfasser sowohl vom Sharp Greening (wogegen Creighton Lee Calhoun die beiden in seinem Buch „Old Southern Apples“ als identisch betrachtet) als auch vom Sharp Russet. Buckman glaubte, daß der Sharp mit dem Butler oder Butler Sweet aus Pennsylvania identisch sei.

Bei der Suche nach Informationen stieß ich auf den kanadischen Pomologen Francis Peabody Sharp (1823-1903). Ich empfehle den recht ausführlichen Wikipedia-Eintrag, Sharp hat eine interessante Biographie und wichtige Beiträge zum Obstbau geliefert.

Die Künstlerin

Deborah Griscom Passmore (1840–1911) war eine der Illustratorinnen des USDA, dort leitete sie die Pomologische Abteilung. Bis heute gilt sie als eine der wichtigen Künstlerinnen in diesem Bereich.

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© U.S. Department of Agriculture Pomological Watercolor Collection. Rare and Special Collections, National Agricultural Library, Beltsville, MD 20705

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