AdT: Jäger-Apfel (18.08.2018)

Historische Abbildung zweier gelblich-rötlichen und eines aufgeschnittenen Apfels sowie ein Zweig und Blätter; BUND Lemgo Obstsortendatenbank

Der Jäger-Apfel; ©BUND Lemgo

Jakob Gustav Pfau-Schellenberg (1815-1881) beschreibt den heutigen Apfel des Tages, den Jäger-Apfel, im Band „100 alte Apfel- und Birnensorten“. Interessanterweise findet sich bei ihm nicht der Hinweis auf den Rheinischen Winterrambur, der bei der Suche nach „Jägerapfel“ sofort auftaucht. Auch beim BUND Lemgo wird er nicht in Verbindung mit dem Jägerapfel genannt. Also behandle ich einfach als eigenständige Sorte und halte mich an Pfau-Schellenberg.
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AdT: Rheinischer Krummstiel (17.08.2018)

Historische Abbildung eines rötlichen Apfels; BUND Lemgo Obstsortendatenbank

Der Rheinische Krummstiel; ©BUND Lemgo

Der heutige Apfel des Tages trägt seinen Namen zu Recht: Der Rheinische Krummstiel war zunächst besonders in Waldorf verbreitet, einem heutigen Ortsteil der Stadt Bornheim zwischen Bonn und Köln – hier wird auch der Ursprung des Sämlings vermutet. Dies hatte zumindest Adrian Diel (1756-1839) geschrieben, der seinen Baum vom Gärtner J. P. Commans erhalten hatte. Und für den zweiten Teil des Namens ist die Tatsache des oft sehr kurzen und krummen Stiels verantwortlich. Die Abbildung stammt aus der „Österreichisch-Ungarischer Pomologie“ von Rudolf Stoll (1847-1913).
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Meine Äpfel des Tages

12 grünrote Äpfel liegen auf einem Holztisch

Heute habe ich auf dem Kölner Ökomarkt am Rudolfplatz drei frühe Sorten bekommen, die ich bisher noch nicht gegessen habe. Es sind alles keine alten Sorten, aber da kommt vielleicht noch in den nächsten Wochen was.

Oben der Delbar (auch Delba, Delcorf oder Delbarestivale), eine französische Sorte, die 1956 gezüchtet wurde und seit 1982 auf dem Markt ist. Mit einem recht großen Exemplar habe ich heute angefangen: Die Schale hat einen kaum merkbaren Duft. Das Fruchtfleisch ist knackig, leicht säuerlich, dabei überwiegt aber ein süßer Grundton. Den hätte ich gern schon in den vergangenen heißen Wochen gehabt.

Unten links der Hana, eine tschechische Sorte, die seit 1997 verkauft wird.

Unten rechts der Collina, der in den Niederlanden entwickelt wurde und seit 1995 im Handel ist.

AdT: Dona Maria – nicht schon wieder … (15.08.2018)

Historische Abbildung eines gelblichen und eines aufgeschnittenen Apfels; USDA

Dona Maria; ©USDA

Vielleicht hat der Kalender ja irgendwie mitbekommen, daß ich drei Wochen im Urlaub war und dies meine erste Arbeitswoche ist. Und hat darum schnell Äpfel gesucht, zu denen keine Informationen zu finden sind, damit ich nicht so viel schreiben muß. Nett vom Kalender, aber nichts zu finden dauert ja immer länger.
Der heutige Apfel des Tages, der Dona Maria, ist auch wieder so ein Unbekannter.
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AdT: Earlham – ohne Worte (14.08.2018)

Historische Abbildung eines gelblich-grünnen und eines aufgeschnittenen Apfels; USDA

Der Earlham; ©USDA

Der heutige Apfel des Tages, der Earlham, muß leider ohne Worte auskommen. Beim USDA gibt es nur diese eine Abbildung, die Mary Daisy Arnold 1938 anfertigte. Dazu gibt es die Information, daß der Apfel in Ames im Story County, Iowa, gefunden wurde. In Iowa wiederum gibt es ein Earlham. Aber der Rest bleibt leider Spekulation. Im großen, weiten Internet habe ich zu der Sorte oder einer Gärtnerei nichts gefunden.

Daß der Earlham nicht in den Apples of New York auftaucht, könnte bedeuten, daß die Sorte um die Jahrhundertwende noch nicht bekannt war. Oder sie war im Raum New York unbekannt. Auch Creighton Lee Calhoun schreibt in seinen „Old Southern Apples“ nichts dazu.

Die Künstlerin

Mary Daisy Arnold (ca. 1873–1955) gehörte wie Deborah Griscom Passmore und Royal Charles Steadman zu den wichtigen Illustrator*innen beim US Department of Agriculture. Über ihr Leben weiß man nicht viel, da Unterlagen über sie vor 1921 vernichtet wurden.

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© U.S. Department of Agriculture Pomological Watercolor Collection. Rare and Special Collections, National Agricultural Library, Beltsville, MD 20705

AdT: McIntosh – ein leckerer Platzhirsch (13.08.2018)

Historische Abbildung eines grünlich-rötlichen und eines aufgeschnittenen Apfels; USDA

Der McIntosh; ©USDA

Der heutige Apfel des Tages, der McIntosh, auch McIntosh Red oder einfach Mac war laut Creighton Lee Calhouns „Old Southern Apples“ in den letzten sechzig Jahren der wichtigste kommerzielle Apfel, der in New England, im Süden Kanadas und in Teilen von New York angebaut wurde. Er macht etwa 6 Prozent der amerikanischen kommerziellen Apfelproduktion aus. In dem nördlichen Klima, in dem die Äpfel für sechs Monate in normalen Kühlhäusern aufbewahrt werden können, wächst er sehr gut. Im Süden dagegen ist er, außer in Höhenlagen, eine Enttäuschung und wurde dort auch nur von einigen Baumschulen verkauft. In wärmeren Klimazonen ist der McIntosh weicher, farbschwächer und fällt oft vor der Reife vom Baum.
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Die neuen Äpfel kommen

Historische Abbildung von gelblich-grünlichen und aufgeschnittenenee Äpfel mit Zweig und Blättern; BUND Lemgo Obstsortendatenbank

Weißer Klar-Apfel; ©BUND Lemgo

In der Gießener Allgemeinen gab es am Sonnabend (11.8.18) einen netten kleinen Leser-Artikel von Georg Erhardt über das Einlagern eigener Äpfel, um so ohne Importe durch das ganze Jahr zu kommen.

Und die erfreuliche Nachricht, daß der Weiße Klarapfel bereits geerntet wird, gab es obendrauf.

AdT: Lady Bryan – “Mrs.“ reicht (03.08.2018)

Historische Abbildung eines gelblich-rötlichen und eines aufgeschnittenen Apfels; USDA

Lady Bryan, 1907 von Ellen Schutt gezeichnet; ©USDA

Zuerst dachte ich, ich finde nichts zum heutigen Apfel des Tages, dem Lady Bryan. Nichts war in Creighton Lee Calhouns „Old Southern Apples“ noch in den Apples of New York zu finden. Der Apfel wurde 1907 von Ellen Schutt gezeichnet, leider ohne Ortsangabe. Beim Kopieren der Abbildung ist mir übrigens kein Fehler passiert ist – der Apfel ist so schlank.

Ich wollte schon mit einem „Und sonst“ über Margaret Bourchier, verheiratete Lady Margaret Bryan, ablenken, die immerhin am Hofe Heinrich des VIII. nicht ganz unwichtig war. Aber dann fand sich doch noch über ein paar Suchen eine umfangreichere Beschreibung eben bei Calhoun.
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AdT: Englischer Scharlachrother Sommerpepping – bitte schnell zehn Mal hintereinander sagen (11.07.2018)

Historische Abbildung eines grünlich-rötlichen Apfels; BUND Lemgo Obstsortendatenbank

Englischer Scharlachrother Sommerpepping; ©BUND Lemgo

Der heutige Apfel des Tages, der Englische Scharlachrothe Sommerpepping – oder kurz: Englischer Scharlach-Peping – erinnert mich mal wieder an Adrian Diel (1756-1839), einen großen deutschen Pomologen. Der mit seinem 1799–1832 erschienenen, 26-bändigen „Versuch einer systematischen Beschreibung in Deutschland vorhandener Kernobstsorten“ den Grundstein für die Pomologie in Deutschland gelegt hat. Und dessen Beschreibungen immer wieder umfangreich zitiert, wenn nicht gar übernommen wurden. So auch heute.
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