Zum heutigen Apfel des Tages hatte ich am 6. Juni 2018 bis auf die Abbildung des Huber Pippin aus der Pomological Watercolor Collection nichts gefunden. Sie stammt von Royal Charles Steadman, der den Apfel 1927 von der Versuchsstation in Arlington, Virginia, bekam.
Doch inzwischen habe ich für mich neue Quellen entdeckt, unter anderem die Berichte der Versuchsstation zu den dort vorhandenen Sorten. Auch zum Huber Pippin finden sich mehrere Seiten.
Der heutige Apfel des Tages ist die ziemlich speziell aussehende Hieroglypen-Reinette. Zu finden in Johann Lexa von Aehrenthals (1777-1845) 1. Band seiner „Deutsche Kernobstsorten“ (PDF, S. 3f, erschienen 1833). Die Sorte wurde bereits von Adrian Diel (1756-1839) beschrieben, war aber wohl mehr für pomologische Sammler interessant – die Verbreitung war laut Eduard Lucas (1816-1882) auch um 1875 nicht sehr groß.
Auch wenn das Kalenderblatt zum heutigen Apfel des Tages 1907 in Missoula County, Montana, von Ellen Isham Schutt für das USDA gemalt wurde, handelt es sich beim Royal Jubilee um einen britischen Apfel. Genauer: Er wurde von John Graham in Hounslow, Middlesex, im Jahr 1888 anläßlich des 50. Thronjubiläums von Königin Victoria gezüchtet und von G. Bunyard & Co. 1893 auf den Markt gebracht. „AdT: Grahams Royal Jubilee – Long Live The Queen! (25.02.2022)“ weiterlesen
Ich hatte neulich schon überlegt hatte, im kommenden Jahr hier den Apfel-Kalender 2019 durchzugehen, weil mir das doch viel Spaß gemacht hatte. Heute habe ich mit Begeisterung gesehen, daß beim Verlag Hermann Schmidt 2022 wieder ein Apfel-Kalender erscheint! Was mich sehr begeistert.
Im kommenden Jahr muß ich mir damit keine Gedanken um eine Freizeitbeschäftigung machen 🙂
Links der rote Akane, rechts der überwiegend grüne Hana
Heute war ich auf dem Ökomarkt am Rudolfplatz, um mal nach Äpfeln aus neuer Ernte zu schauen. Und wie schon im vergangenen Jahr wurde ich am Stand von Haus Bollheim fündig. Vier rote Akane und vier eher grüne Hana kamen mit nach Hause.
Mir schmeckt der säuerliche Hana sehr gut, der eine leicht fruchtige Süße und eine kräftige Säure hat. Ohne Schale schien er etwas zahmer.
Der rote Akane hat hier eine Liebhaberin eher süßer Äpfel gefunden. Er schmeckt mir auch nicht schlecht, aber ein bißchen fehlt mir der Geschmacks-Flash des Hana. Das hat auch sein Gutes: So gibt es keinen Streit.
Beide Sorten sind nicht besonders lange lagerfähig – aber nach der langen apfellosen Zeit hält bei mir eh kein Apfel sehr lange …
Beim ursprünglich in Japan gezüchteten Akane finde ich wieder einmal den Zeitraum von der Züchtung 1937 bis zur Markteinführung 1970 erstaunlich.
Die Gartenbauvereine in Rheinland-Pfalz und im Saarland haben den Moseleisenapfel zur Streuobstsorte des Jahres 2019 gewählt. Seit 2000 macht der Verband mit der jährlichen Auszeichnung auf die besondere Bedeutung der Streuobstwiesen für Naturschutz und Artenvielfalt aufmerksam.
Eine erschreckende Zahl habe ich dazu in einem dpa-Bericht gelesen: Im Saarland gibt es auf etwa 7000 Hektar Streuobstwiesen heute rund 460 000 Bäumen – 1965 waren es noch 1,2 Millionen Bäume.
Der kleine bis mittelgroße Moseleisenapfel ist eine sehr alte Sorte, die vor allem im Saar-Mosel-Raum bis zum Mittelrhein und in Belgien bekannt ist. Inzwischen selten geworden, zeigt der Apfel ab September seine kräftige rote Farbe, wird allerdings erst ab Oktober gepflückt. Er läßt sich bis ins Frühjahr lagern. Das grünlich-weiße Fruchtfleisch ist fest, schmeckt süßsäuerlich bis süß, hat aber kein besonderes Aroma. Daher wird er heute als Mostapfel genutzt.
Sehr schön, daß es weitere regionalbezogene Obstbücher gibt. Eines davon ist „Äpfel und Birnen aus Luxemburg. Geschichte – Tradition – Sorten – Verwertung“ von Raymond Aendekerk, Doris Bauer, Richard Dahlem, Marc Thiel, Hans Thomas Bosch und Hans Joachim Bannier. In ihm ist auch der Moseleisenapfel zu finden. Das Buch hat 224 Seiten und natürlich viele Fotos. Es ist u.a. über die Gartenbauvereine SAL/RLP zu beziehen (ISBN: 978-99959-45-14-5).