AdT: Lord Grosvenor (26.05.2022)

Historische Abbildung grünlicher Äpfel mit Zweig und Blättern sowie und eines aufgeschnittenen Apfels; BUND Lemgo

Lord Grosvenor; © BUND Lemgo

Der heutige Apfel des Tages ist der Lord Grosvenor, die schöne Abbildung stammt aus der zwischen 1905 bis 1930 erschienenen Loseblattsammlung Deutschlands Obstsorten, die immer wieder mit wirklich schönen Abbildungen aufwartet.

In der Obstsortendatenbank des BUND Lemgo gibt es einige ältere Abbildungen, aber auch Fotos neueren Datums – die Sorte findet sich auch heute noch recht oft.

Der Lord Grosvenor entstand um 1872 in England, es wird angenommen, daß es sich um eine damals neue Sorte handelt. Um 1880 kam sie nach Deutschland, wo sie bald große Verbreitung fand. Ein Grund könnten die großen Erträge gewesen sein.

Theodor Engelbrecht (1813-1892) hat den Lord Grosvenor in seinem Buch Deutschlands Apfelsorten (PDF) 1889 beschrieben.
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AdT: Hoover – ein Apfel mit großem Namen (25.05.2022)

Historische Abbildung eines roten und eines aufgeschnittenen Apfels; USDA
Der Hoover, von Mary Arnold 1916 in Lancaster County, Pennsylvania, gefunden; ©USDA

Der heutige Apfel des Tages ist der Hoover. Bemerkenswert finde ich den ausgeprägten Kelch, und wie so oft gefällt mir auch diese Abbildung des USDA.

Der Hoover heißt auch Black Coal, Baltimore oder Baltimore Red. Creighton Lee Calhoun behandelt diese in seinem Buch „Old Southern Apples“ als separarte Sorten, es könnten seiner Ansincht nach auch Synonyme sein.
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AdT: Scheibling – bissel flach (24.05.2022)

Historische Abbildung eines gelblichen und eines aufgeschnittenen Apfels; USDA

Scheibling; ©USDA

Der heutige Apfel des Tages, der Scheibling, ist noch so ein Unbekannter. Informationen habe ich bei den zuständigen Quellen nicht gefunden, weder in Creighton Lee Calhouns „Old Southern Apples“, noch in Tom „Professor Apple“ Burfords Buch „Apples of North America – „192 Exceptional Varieties for Gardeners, Growers, and Cooks“, nicht in den Apples of New York, und auch nichts in Adams Apfel-Blog.

In der Pomological Watercolor Collection des USDA ist die Kalenderabbildung die einzige Illustration. Bertha Heiges hatte sie 1899 von einem Exemplar aus Carthage im Rush County, Indiana, angefertigt. Das deutet auch nicht unbedingt auf eine größere Verbreitung hin.
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AdT: Oregon Champion und ein Kinderbuch (23.05.2022)

Historische Abbildung eines gelblich-rötlichen und eines aufgeschnittenen Apfels; USDA

Oregon Champion; ©USDA

Nun, einen unbekannten Apfel des Tages hatte ich auch schon eine Weile nicht mehr zu vermelden. Mit dem Oregon Champion ist es heute wieder so weit. Nichts in Creighton Lee Calhouns „Old Southern Apples“, nichts in Tom „Professor Apple“ Burfords Buch „Apples of North America – 192 Exceptional Varieties for Gardeners, Growers, and Cooks“, nichts in den Apples of New York. und auch nichts in der Datenbank vom Pomiferous. Und selbst in der List of fruit varieties von Benjamin Buckman, in der sich sonst fast alles an seltenen Apfelsorten findet: kein Hinweis. Aber immerhin eine schöne Abbildung, die Deborah Griscom Passmore 1895 von dem Exemplar aus Ottawa im Franklin County, Kansas, angefertigt hatte.
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AdT: Ausbacher Roter (22.05.2022)

Historische Abbildung mehrerer roter und eines aufgeschnittenen Apfels, daneben ein Zweig; BUND Lemgo

Ausbacher Roter; © BUND Lemgo

Der heutige Apfel des Tages ist der Ausbacher Roter, die Abbildung stammt aus der zwischen 1905 bis 1930 erschienenen Loseblattsammlung „Deutschlands Obstsorten“, die immer wieder mit wirklich schönen Illustrationen aufwartet. Die Sorte wird auch als Roter Ausbacher (Apfel) oder Rotapfel geführt.

Es ist eine hessische Lokalsorte, die noch heute im Gebiet um Hohenroda in der Rhön zu finden ist. Die Sorte wurde um 1870 erstmals in der Gemeinde Ausbach entdeckt, die Bäume sollen damals schon um die 100 Jahre alt gewesen sein. Meist wird als Herkunft der Schloßgarten von Philippsthal angegeben, eine Mindermeinung (um mal den abgebrochenen Juristen heraushängen zu lassen) nimmt an, daß die Sorte mit Hugenotten aus Frankreich nach Hessen kam.
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AdT: Wahrer Birnförmiger Apfel – wirklich schön, und selten (21.05.2022)

Historische Abbildung eines grünlich-rötlichen, birnenförmigen Apfels; BUND Lemgo

Der Wahre Birnförmige Apfel, von Lexa abgebildet; ©BUND Lemgo

Den heutigen Apfel des Tages, den Wahren Birnförmigen Apfel, hat Johann Lexa von Aehrenthal im 2. Band seiner „Deutsche Kernobstsorten“ (PDF, S. 11f, erschienen 1837) abgebildet und beschrieben. Der Name, den Adrian Diel (1756-1839) ihm gab, betont auch deshalb die Form, weil es andere Sorten gibt, die wegen des Geschmacks die Birne im Namen tragen.
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AdT: Api Étoilé – mehr Schein als … (20.05.2022)

Historische Abbildung eines gelblich-rötlichen und eines aufgeschnittenen Apfels; BUND Lemgo
Der Sternapfel, aus Johann Prokop Mayers „Pomona Franconica“; ©BUND Lemgo

Der heutige Apfel des Tages ist in Deutschland als Sternapfel oder Sternapi bekannt. Und ist mal ganz was anderes. Die Überschrift im Schweizer Wochenspiegel drückt es unmißverständlich aus: „Der Apfel sieht besser aus, als er schmeckt“. Aber einer so alten Apfelsorte verzeiht man das: Angeblich stammt dieser Apfel aus der Römerzeit!
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AdT: Weißer Astrachan (19.05.2022)

Historische Abbildung zweier gelblicher und eines aufgeschnittenen Apfels, dazu ein stilisiertes Blatt; BUND Lemgo
Weißer Astrachan; © BUND Lemgo

Der heutige Apfel des Tages ist der Weiße Astrachan, die Abbildung stammt aus dem Band Unsere besten Deutschen Obstsorten, der 1929 in der 6. Auflage erschien. Die Sorte war in Deutschland recht bekannt, die Abbildungen beim BUND Lemgo sind eine Augenfreude.

Der Apfel stammt, wie sein Name schon vermuten läßt, aus Rußland und fand selbst in Skandinavien Verbreitung. Er wurde als früh im Jahr reifer Apfel sehr geschätzt, Eduard Lucas (1816-1882) nennt ihn 1867 einen guten Tafel- und sehr guten Wirtschaftsapfel. Um 1930 war, wie es in „Unsere besten Deutschen Obstsorten“ heißt, der Anbau in Deutschland allerdings schon rückgängig, da andere Sorten deutlich besser waren – z.B. der Weiße Klarapfel.
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AdT: The Queen (18.05.2022)

Historische Abbildung eines gelblichen Apfels mit roten Streifen; Gartenbau-Bibliothek e.V.

The Queen; © Deutsche Gartenbaubibliothek e.V.

Der heutige Apfel des Tages ist The Queen, die sehr schöne Abbildung stammt aus dem 1892 erschienenen Band 38 der Pomologischen Monatshefte (S. 101). Diese wurden 1855 von den Pomologen Eduard Lucas (1816-1882) und Johann Georg Conrad Oberdieck (1794-1880) als „Monatsschrift für Pomologie und praktischen Obstbau“ (1855-1865) gegründet. Sie hießen später „Illustrierte Monatshefte für Obst- und Weinbau“ (1865-1874), eben „Pomologische Monatshefte“ (1875-1905) und „Deutsche Obstbauzeitung“ (1906-1922).

Zum Apfel gibt es auch eine ausführliche Beschreibung, die der in Baden-Baden lebende Großherzogliche Hofgärtner G. H. Fießer geschrieben hatte.

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AdT: Braunrother Himbeerapfel (17.05.2022)

Historische Abbildung eines dunkelroten und eines aufgeschnittenen Apfels; Deutsche Gartenbaubibliothek e.V.
Der Braunrote Himbeerapfel; © Deutsche Gartenbaubibliothek e.V.

Der heutige Apfel des Tages ist der Braunrote Himbeerapfel, die Abbildung stammt aus Band 1 des Deutschen Obstcabinets (S. 170 ff.) von Christian Eduard Langethal (1806-1878).

Die Sorte ist eine der synonymträchtigen: Sie ist auch als (Danziger) Kantapfel, Bentleber Rosenapfel, Großer Roter Herbstfaros, Roter Liebesapfel oder Florentinerapfel bekannt. Und eben zum Mela Fiorentina gab es hier schon eine ausführlichere Beschreibung.

Interessant ist vielleicht noch, daß Langethal in seiner Beschreibung keinen weiteren Namen nannte.