AdT: Maxson Early – ein bißchen Marketing-Geschichte (06.02.2022)

Historische Abbildung eines grünen und eines aufgeschnittenen Apfels; USDA
Maxson Early; © USDA

Der heutige Apfel des Tages ist der Maxson Early, die einzige Abbildung in der Pomological Watercolor Collection des USDA stammt von Amanda Almira Newton. Newton hatte den Apfel 1913 bei Frank Moffit in Carmel im Hamilton County, Indiana, festgehalten.

Leider bewahrheitet sich auch hier, daß eine einzige Abbildung eher auf wenige Informationen hoffen läßt. Weder in den Apples of New York, noch bei Tom „Professor Apple“ Burfords Buch „Apples of North America – 192 Exceptional Varieties for Gardeners, Growers, and Cooks“ oder in Creighton Lee Calhouns „Old Southern Apples“ fand sich etwas zu der Sorte.

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AdT: Towson – großer Name, wenig Wissen (05.02.2022)

Historische Abbildung eines roten und eines aufgeschnittenen Apfels; USDA

Der Towson; © USDA

Der heutige Apfel des Tages ist der Towson, die Abbildung stammt aus der Pomological Watercolor Collection des USDA. Den Apfel hatte Deborah Griscom Passmore, wie auf der Abbildung vermerkt ist, 1903 auf der Farm eines A. L. Towson in Smithburg im Washington County, Maryland, abgebildet. Wobei ich vermute, daß es sich um Smith_s_burg handelt.

Es gibt auch noch eine Abbildung, die den Apfel etwas heller zeigt – die hatte 1905 Amanda Almira Newton (ca. 1860-1943) auf der selben Farm angefertigt.

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AdT: Burchardt’s Reinette (04.02.2022)

Historische Abbildung eines gelben, mit einer Netzartigen Zeichnung bedeckten und eines aufgeschnittenen Apfels; BUND Lemgo
Burchardt’s Reinette; © BUND Lemgo

Der heutige Apfel des Tages ist Burchardt’s Reinette, die Abbildung stammt aus den Pomologischen Monatsheften.*

Im „Illustrierten Handbuch der Obstkunde“ (PDF) hat Johann Georg Conrad Oberdieck (1794-1880) einiges zum Apfel geschrieben, er war 1852 auch wohl der erste, der die Sorte beschrieb. Ich hatte erwartet, daß die Sorte nach ihrem Züchter benannt wurde, lag damit aber falsch.

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AdT: Schlesischer Lehmapfel (03.02.2022)

Historische Abbildung zweier gelblich-roter und eines aufgeschnittenen Apfels sowie eines Blattes; BUND Lemgo
Schlesischer Lehmapfel; © BUND Lemgo

Der heutige Apfel des Tages ist der Schlesische Lehmapfel – der Name dieses doch lecker aussehenden Apfels ist in meinen Ohren nicht unbedingt ein Marketing-Knüller. Die Abbildung stammt aus dem Band Unsere besten Deutschen Obstsorten, unverkennbar gehört er zu den Plattäpfeln. Die Herkunft ist nicht bekannt, auch die Eltern sind unbekannt.

Die Sorte war in den feuchten Lagen der Niederschlesischen Ebene und im Seengebiet Niederschlesiens stark verbreitet, aber auch andernorts zu finden. Sie soll bereits vom schlesischen Erfinder, „Apfelchampagner“- und Sektfabrikanten Carl Samuel Häusler (1787 – 1853) erwähnt worden sein.

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AdT: Red Sport of Stark – auf dünnem Eis (01.02.2022)

Historische Abbildung eines roten und eines aufgeschnittenen Apfels; USDA
Red Sport of Stark; © USDA

Beim heutigen Apfel des Tages, dem Red Sport of Stark, begebe ich mich auf ziemlich dünnes Eis. Die Abbildung, die aus dem USDA stammt, ist die einzige zu dieser Sorte; es sind auch keine Details vermerkt, lediglich das Jahr 1934 und als Ort Allegan (County) in Michigan. Und ich habe auch in den einschlägigen Büchern dazu nichts gefunden.

Wenn ich den Namen übersetze, komme ich zu etwas wie „Roter Sprößling vom Stark“. Und wenn ich mir die Abbildungen des Stark beim USDA anschaue, sind da schon Ähnlichkeiten.

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AdT: Gestreifter Luikenapfel – eine „Lokalsorte“? (28.02.2018)

Historische Abbildung eines roten Apfels, einmal am Zweig mit Blatt, einmal liegend; Bund Lego

Der Luikenapfel, aus Gustav Schaals „Äpfel, Birnen, Stein-Beeren- und Schalenobst“; ©BUND Lemgo

Der heutige Apfel des Tages ist ein echter Württemberger: der Luikenapfel. Nach Ansicht einiger Pomologen soll sich der Name von der Esslinger Weingärtner-Familie Luik ableiten.

Er war vor den Napoleonischen Kriegen als Ludwig-Apfel bekannt, seitdem aber nur noch als Luiken- oder Luyken-Apfel aufgeführt (woher das „Gestreifter“ auf dem Kalenderblatt stammt, ist mir nicht bekannt).
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AdT: Rother Gülderling (27.02.2018)

Historische Abbildung eines grün-rötlichen und eines aufgeschnittenen Apfels; BUND Lemgo

Der rothe Gülderling, von Langenthal; ©BUND Lemgo

Der heutige Apfel des Tages ist der rote Gülder- oder Gulderling. Die Abbildung stammt aus dem Deutschen Obstcabinet von Christian Eduard Langethal (1806-1878), Adrian Diel hat den Apfel im 3. Apfel-Band (PDF) der „Deutschen Kernobstsorten“ beschrieben, ebenso Theodor Engelbrecht in „Deutschlands Apfelsorten“

Warum der Apfel „roter“ genannt wird, wenn die Beschreibung der Schale von Diel als

glatt, etwas geschmeidig, grün, später hellgelblichgrün, sonnenw. bräunlich geröthet, kaum merklich streifig

lautet, vermag ich nicht nachzuvollziehen.
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AdT: Gestreifter Apfel im Hornung (25.02.2018)

Historische Abbildung eines gelblichen Apfels und eines Zweigs; BUND Lemgo

Der gestreifte Schweizer-Apfel nach Johann Prokop Mayer; ©BUND Lemgo

Beim heutigen Apfel des Tages wurde ein Namensbestandteil vergessen: Es ist der Gestreifte Schweizer-Apfel. Johann Prokop Mayer (1737-1804) hat ihn in Band III (PDF, S. 82ff) seiner Pomona Franconica beschrieben.

Ausführlich heißt er dort

der grün und gelbgestreifte Schweizer-Bergamottenapfel. Gestreifter Rosmarin- Papagai- Kranich- oder, Zürcherapfel.

Allerdings hält Mayer den Begriff „Schweizer“ für irreführend, er sieht den Apfel in Böhmen und den benachbarten Ländern beheimatet.

Der Baum ist wohl ein lohnender, weil schnell ertragreich. Die Schale ist zunächst abwechselnd gelb und grün gestreift, mit zunehmender Reife wandelt sich das Grün dann aber zu einem Gelb, das immer noch vom ursprünglichen zu unterscheiden ist. Auf der Sonnenseite kommt dann noch ein sanftes Karminrot dazu.

Das Fleisch ist weiß, körnig und ziemlich zart. Es ist sehr saftig und hat dabei eine angenehme Weinsäure. Sehr schön Mayers Urteil: „(…) doch erhebt er sich über das Mittelmässige, und darf sich auf ieder Tafel sehen lassen.“ Um Allerheiligen reif, hält der Apfel sich bis in den Hornung (ach ja, der schöne altdeutsche Name für den Februar).

Historische Abbildung zweier gelblich-grünlichen Birnen; BUND Lemgo


Die gestreifte Schweizer Bergamotte nach Johann Prokop Mayer; ©BUND Lemgo

Angeblich hat der Apfel Ähnlichkeit mit der Schweizer-Bergamottenbirne. Bitte vergleichen Sie selbst.

Und sonst:

Für „Hornung“ gibt es zwei Erklärungen: Die Rothirsche werfen im Februar ihr altes Geweih, das „Gehörn“ ab. Etwas um- und für mich unverständlicher ist die in der Wikipedia wiedergegebene Theorie, daß Hornung „der im Winkel/Geheimen gezeugte Bastard“ bedeutet, da er in der Anzahl der Tage zu kurz kommt.

Momentan höre ich (mal wieder) Hansjörg Schneiders „Hunkeler und der Fall Livius“ mit dem großartigen Ueli Jaegi. Dazu paßt, daß im Elsaß, wo der Fall u.a. spielt, der Februar immer noch Hornung genannt wird.

Ganz schön sind auch noch die Bezeichnungen „Schmelzmond“, „Taumond“ oder „Narrenmond“.

Und sonst ist heute Sonntag, da wird geruht und nur das eine oder andere Stück Apfel-Kuchen verdrückt.

AdT: Golden Delicious – gar nicht sooo langweilig (23.02.2018)

Historische Abbildung eines gelblichen und eines aufgeschnittenen Apfels; USDA

Der Golden Delicious, 1923 von Royal Charles Steadman gezeichnet; ©USDA

Der heutige Apfel des Tages ist der Golden Delicious. Zu dem ich eigentlich gar nichts schreiben wollte, weil der Apfel ja allgegenwärtig ist. Und ich so überhaupt kein Freund dieser Sorte bin.
Aber das wäre natürlich etwas schnöselig. Und tatsächlich gibt es einiges interessantes über die Sorte zu erzählen.
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