AdT: Longvilles Kernapfel – und nix Vokal, wo nach a kommt (31.05.2018)

Historische Abbildung zweier gelblich-rötlicher und eines aufgeschnittenen Apfels; BUND Lemgo

Longville’s Kernapfel; ©BUND Lemgo

Die Abbildung des Apfel des Tages stammt aus dem von Christian Eduard Langethal (1806-1878) herausgegebenen Deutschen Obstcabinet. Bei dem Namen auf der ursprünglichen Illustration hat der Lithograph geschlampt und das „e“ im Longville weggelassen …

Der britische Botaniker John Lindley (1799-1865) berichtet in seiner 1841 erschienenen Pomologia Britannica über den Longville’s Kernel, wie er in Großbritannien genannt wird. Die Sorte stammt aus Herefordshire, hat nennenswerte Verdienste, war aber damals kaum bekannt.
„AdT: Longvilles Kernapfel – und nix Vokal, wo nach a kommt (31.05.2018)“ weiterlesen

AdT: Czernikowitzer Reinette – eine Seltenheit? (30.05.2018)

Historische Abbildung eines gelblich-rötlichen und eines aufgeschnittenen Apfels; BUND Lemgo Obstsortendatenbank
Czernikowitzer Renette; ©BUND Lemgo

Den heutigen Apfel des Tages, die Czernikowitzer Renette, beschreibt Johann Lexa von Aehrenthal im 3. Band seiner „Deutsche Kernobstsorten“ (PDF, S. 46ff, erschienen 1842). Sie sei „wohl in keinen andern Katalogen von Obstsorten, ausser jenem des verstorbenen Podiebrader Dechants Roessler aufzufinden.“ Wie schön also, wenn wir von Lexa etwas überliefert haben.
„AdT: Czernikowitzer Reinette – eine Seltenheit? (30.05.2018)“ weiterlesen

AdT: Pomme Joséphine – und die Vergänglichkeit des Ruhmes (29.05.2018)

Historische Abbildung zweier grünlicher und eines aufgeschnittenen Apfels sowie ein Blatt; BUND Lemgo Obstsortendatenbank
Der Gloria Mundi; ©BUND Lemgo

Der heutige Apfel des Tages, der Pomme Joséphine, ist auch bekannt als Belle Josephine, Josefinenapfel, Hausmütterchen, Herrenapfel, Pfundapfel, Stiefmütterchen, und besonders als Gloria Mundi. Allerdings weist nicht nur Rudolf Stoll (1847-1913), aus dessen „Österreichisch-Ungarischer Pomologie“ das Kalenderblatt stammt*, darauf hin, daß die Namen manchmal auch für ähnliche Sorten verwendet werden.

Der Apfel soll um 1800 in Nordamerika als Zufallssämling entstanden sein, dort heißt er „Monstrous Pippin“. Er muß dann recht schnell nach Europa gekommen sein, denn die Sorte wird schon Mitte des 19. Jahrhunderts von verschiedenen Pomologen erwähnt.
„AdT: Pomme Joséphine – und die Vergänglichkeit des Ruhmes (29.05.2018)“ weiterlesen

AdT: Fameuse – ganz famos (28.05.2018)

Historische Abbildung eines gelblich-rötlichen Apfels; BUND Lemgo Obstsortendatenbank
Die Fameuse; ©BUND Lemgo

Den heutigen Apfel des Tages, die Fameuse, beschreibt Rudolf Stoll (1847-1913) in seiner „Österreichisch-Ungarischen Pomologie“. Der Apfel wurde seit dem 18. Jahrhundert besonders in Kanada und den angrenzenden US-Staaten angebaut. Seine Herkunft ist nicht sicher. Creighton Lee Calhoun nennt in seinen „Old Southern Apples“ zwei Varianten:
„AdT: Fameuse – ganz famos (28.05.2018)“ weiterlesen

AdT: Tetovka – Back in the USSR (27.05.2018)

Historische Abbildung eines grünlich-rötlichen Apfels mit Zweig und Blättern; USDA

Der Tetovka aus dem Van Buren County, Michigan; ©USDA

Mit dem heutigen Apfel des Tages geht es mal wieder nach Rußland. Im Deutschen wird er auch Tetowka oder Titowka geschrieben wird, der Pomologe Johann Georg Conrad Oberdieck (1794-1880) hat ihn im „Illustrierten Handbuch der Obstkunde“ (PDF) wohl als einer der ersten verzeichnet. Es gibt einen Gestreiften und einen Weißen Titowka.
„AdT: Tetovka – Back in the USSR (27.05.2018)“ weiterlesen

AdT: Duke Of York – einmal um die Welt (26.05.2018)

Historische Abbildung eines gelblich-rötlichen und eines aufgeschnittenen Apfels; USDA

Duke of York, ©USDA

Der heutige Apfel des Tages, der Duke of York, war mir zunächst ein kleines Rätsel. Da das Kalenderblatt von Amanda Almira Newton 1913 im Sangamon County, Illinois, angefertigt wurde, habe ich erst einmal Creighton Lee Calhouns „Old Southern Apples“ und die Apples of New York konsultiert – vergeblich. Über kleine Umwege wurde ich dann bei deutschen Pomologen fündig, die ihn als Herzog von York führten.
„AdT: Duke Of York – einmal um die Welt (26.05.2018)“ weiterlesen

AdT: Prachtreinette – oder so (und ein Blick in weitere Fachliteratur) (25.05.2018)

Historische Abbildung zweier gelber und eines aufgeschnittenen Apfels; BUND Lemgo Obstsortendatenbank

Die Prachtreinette von Christian Eduard Langethal; ©BUND Lemgo

Der heutige Apfel des Tages, die Prachtreinette, ist auch schon wieder so ein Synonym-Apfel: Sie wird auch als Pariser Rambour-Renette geführt, die wiederum mit der Kanadarenette identisch sein soll. Und dann haben wir noch die Weiberrenette und die Weiße antillische Renette, die auch zusammengehören. In Johann-Heinrich Rolffs Apfel-Band gibt es eine geradezu schwindelerregende Vielzahl von Synonymen.

Immerhin habe ich durch den Apfel wieder alte Fachliteratur kennengelernt. Was mich ja auch interessiert – es ist schon toll, welche Journale es so alles gab, lange vor unserer Welt des ungebgrenzten Wissens in diesem Internetz.
„AdT: Prachtreinette – oder so (und ein Blick in weitere Fachliteratur) (25.05.2018)“ weiterlesen

AdT: Delicious – Gerechtigkeit für eine alte Sorte! (24.05.2018)

Historische Abbildung zweier roter Äpfel; USDA

Der Delicious, gemalt von Royal Charles Steadman 1921 in Washington, D.C.; ©USDA

Eigentlich wollte ich den heutigen Apfel des Tages mit einem „Muß man nicht vorstellen, langweilige Massenware“ abfertigen. Der Red Delicious ist nicht nur in hiesigen Obstabteilungen ein Dauergast, auch in den USA gehörte er bis Ende des 20. Jahrhunderts zu den meistangebauten Sorten und hat im Verlauf von fast 150 Jahren sehr viele Sorten verdrängt. Aber dennoch gibt es noch das eine oder andere Wissenswerte über ihn zu berichten.
„AdT: Delicious – Gerechtigkeit für eine alte Sorte! (24.05.2018)“ weiterlesen

AdT: Grauer Rurstiel – und ein bißchen Tabellenkalkulation (23.05.2018)

Historische Abbildung eines gelblich-rötlichen und eines aufgeschnittenen Apfels; BUND Lemgo
Der Graue Kurzstiel; ©BUND Lemgo

Der heutige Apfel des Tages wird besser unter dem Namen Grauer Kurzstiel gefunden … Bei „Stiel“ ergänze ich inzwischen ja schon immer mit „Kurz-“

Die Abbildung stammt wieder aus dem Deutschen Obstcabinet von Christian Eduard Langethal (1806-1878). Ich habe oben das etwas schönere Exemplar aus der Obstsortendatenbank vom BUND Lemgo verwendet.
„AdT: Grauer Rurstiel – und ein bißchen Tabellenkalkulation (23.05.2018)“ weiterlesen