AdT: Burchardt’s Reinette (04.02.2022)

Historische Abbildung eines gelben, mit einer Netzartigen Zeichnung bedeckten und eines aufgeschnittenen Apfels; BUND Lemgo
Burchardt’s Reinette; © BUND Lemgo

Der heutige Apfel des Tages ist Burchardt’s Reinette, die Abbildung stammt aus den Pomologischen Monatsheften.*

Im „Illustrierten Handbuch der Obstkunde“ (PDF) hat Johann Georg Conrad Oberdieck (1794-1880) einiges zum Apfel geschrieben, er war 1852 auch wohl der erste, der die Sorte beschrieb. Ich hatte erwartet, daß die Sorte nach ihrem Züchter benannt wurde, lag damit aber falsch.

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AdT: Schlesischer Lehmapfel (03.02.2022)

Historische Abbildung zweier gelblich-roter und eines aufgeschnittenen Apfels sowie eines Blattes; BUND Lemgo
Schlesischer Lehmapfel; © BUND Lemgo

Der heutige Apfel des Tages ist der Schlesische Lehmapfel – der Name dieses doch lecker aussehenden Apfels ist in meinen Ohren nicht unbedingt ein Marketing-Knüller. Die Abbildung stammt aus dem Band Unsere besten Deutschen Obstsorten, unverkennbar gehört er zu den Plattäpfeln. Die Herkunft ist nicht bekannt, auch die Eltern sind unbekannt.

Die Sorte war in den feuchten Lagen der Niederschlesischen Ebene und im Seengebiet Niederschlesiens stark verbreitet, aber auch andernorts zu finden. Sie soll bereits vom schlesischen Erfinder, „Apfelchampagner“- und Sektfabrikanten Carl Samuel Häusler (1787 – 1853) erwähnt worden sein.

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AdT: Red Sport of Stark – auf dünnem Eis (01.02.2022)

Historische Abbildung eines roten und eines aufgeschnittenen Apfels; USDA
Red Sport of Stark; © USDA

Beim heutigen Apfel des Tages, dem Red Sport of Stark, begebe ich mich auf ziemlich dünnes Eis. Die Abbildung, die aus dem USDA stammt, ist die einzige zu dieser Sorte; es sind auch keine Details vermerkt, lediglich das Jahr 1934 und als Ort Allegan (County) in Michigan. Und ich habe auch in den einschlägigen Büchern dazu nichts gefunden.

Wenn ich den Namen übersetze, komme ich zu etwas wie „Roter Sprößling vom Stark“. Und wenn ich mir die Abbildungen des Stark beim USDA anschaue, sind da schon Ähnlichkeiten.

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AdT: Jaquins Apfel – „c“ fehlt (31.01.2022)

Historische Abbildung eines gelblich-grünen und eines aufgeschnittenen Apfels; BUND Lemgo Obstsortendatenbank

Jacquin’s Apfel; © BUND Lemgo

Der Apfels des Tages ist Jacquin’s Apfel oder auch kurz Jacquin. (Auf dem Kalenderblatt fehlt das „c“). Die Abbildung stammt aus den Pomologischen Monatsheften.* Mir gefallen die klaren Bilder sehr gut.

Für die Beschreibung habe ich etwas in Theodor Engelbrechts (1813-1892) 1889 erschienenem Band Deutschlands Apfelsorten (PDF) gefunden. Der Jacquin wurde vom Baumschulbesitzer Boisbunel in Rouen gezüchtet und zuerst 1872 beschrieben.
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AdT: Pomme de Lanterne – nicht in St. Pauli (29.01.2022)

Historische Abbildung eines länglichen grünen Apfels mit dünnen roten Flecken und eines aufgeschnittenen Apfels;
Pomme de Lanterne; © Biblioteca Digital del Real Jardin Botanico de Madrid

Der heutige Apfel des Tages ist der Pomme de Lanterne, der schon sehr speziell aussieht. Die Abbildung stammt aus dem 6. Band der
Traité des arbres et arbustes (Nouvelle édition), die der französische Jurist, Chemiker, Ingenieur und Botaniker Henri Louis Duhamel du Monceau (1700-1782) verfaßt hatte und die 1815 nach seinem Tod eben als neue Ausgabe erschien. Erfreulicherweise können alle Bände bei der Biblioteca Digital del Real Jardin Botanico de Madrid eingesehen werden.

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AdT: Violette – mit Veilchengeschmack (28.01.2022)

Historische Abbildung eines gelb-rötlichen Apfels, dazu Beschriftung; BUND Lemgo
Der Violette, auch Veilgenapfel; © BUND Lemgo

Der heutige Apfel des Tages ist der Violette, die Abbildung stammt aus der Pomona Franconica von Johann Prokop Mayer (1737-1804). Wobei dies der französische Name ist, auf Deutsch nennt Mayer ihn Veilgenapfel, also Veilchenapfel. Seine Pomona Franconica hat er ja 2-spaltig in französischer und deutscher Sprache verfaßt, daher sind auch die Äpfel auf den Tafeln zweisprachig ausgezeichnet. Interessanterweise erwähnt Mayer nicht, daß der Apfel eben als Violette bereits Ende des 17. Jahrhunderts in Frankreich verbreitet gewesen sein soll. Das war ihm vielleicht auch nicht bekannt.

In der Obstsortendatenbank finden sich unter „Veilchenapfel“ Abbildungen eben des Veilchenapfels sowie des Sommer-, des Herbst- und des Winterveilchenapfels. Ich hatte kürzlich schon im Zusammenhang mit dem Kleinen Faros Mayers Vergleich mit dem „Veilchenapfel“ erwähnt, der es nach den Bildern aber nicht sein konnte; damals vermutete ich, daß er den Winterveilchenapfel meinte. Vielleicht waren die Sorten zu seiner Zeit noch nicht wirklich differenziert und er hatte deshalb auch seinen Apfel mit dem unbestimmten Namen bezeichnet.

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AdT: Rother Winterkalwill (27.01.2022)

Historische Abbildung eines roten und eines aufgeschnittenen Apfels;  BUND Lemgo Obstsortendatenbank

Roter Winterkalvill; ©BUND Lemgo

Der Apfel des Tages ist der Rote Winterkalvill, auch Roter Himbeerapfel oder Wintererdbeerapfel. Es ist eine alte, vermutlich französische Apfelsorte. Die Abbildung stammt unverkennbar aus der Pomona Franconica von Johann Prokop Mayer (1737-1804).

Die Äpfel sind mittelgroß bis groß und zeigen die für Kalvillen typischen Rippen. Die Form ist rundlich bis hoch aussehend, zum Kelch hin verjüngt sie sich, wobei die Form bei unterschiedlichen Anbaubedingungen durchaus stark variieren kann. Auch wird die Farbe mit dem Alter des Baums intensiver.
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AdT: Possarts Moskauer Nalivia – Apfel der Kindheit eines Nobelpreisträgers (26.01.2022)

Historische Abbildung zweier grüner und eines aufgeschnittenen Apfels; BUND Lemgo
Possarts Moskauer Nalivia; © BUND Lemgo

Der heutige Apfel des Tages ist Possarts Moskauer Nalivia (und nicht „Mailivia“, wie im Kalender zu lesen), die Abbildung stammt aus dem Deutschen Obstcabinet von Christian Eduard Langethal (1806-1878). Die Abbildungen gefallen mir nicht wirklich, durch die anderen Abbildungen, die in der Obstsortendatenbank versammelt sind, gewinnt der Apfel ungemein. Allerdings sehen die Äpfel fotografiert wirklich nicht attraktiv aus, wie es bei der Arche Noah (PDF) zu sehen ist.

„Nalivia“ ist der ursprüngliche Name dieser aus Russland stammenden Sorte. 1826 soll sie durch einen Justizrat Possart von Russland nach Deutschland gebracht worden sein. Rund 60 Jahre später wurde sie dann unter dem Namen Antonowka vertrieben. Wobei ich die dazu berichtete Entstehung nicht ganz nachvollziehen kann:
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