Der heutige Apfel des Tages ist die ziemlich speziell aussehende Hieroglypen-Reinette. Zu finden in Johann Lexa von Aehrenthals (1777-1845) 1. Band seiner „Deutsche Kernobstsorten“ (PDF, S. 3f, erschienen 1833). Die Sorte wurde bereits von Adrian Diel (1756-1839) beschrieben, war aber wohl mehr für pomologische Sammler interessant – die Verbreitung war laut Eduard Lucas (1816-1882) auch um 1875 nicht sehr groß.
Der heutige Apfel des Tages ist Dr. Seelig’s Orange-Renette (Seelig mit zwei „e“), die Abbildung stammt aus dem Band Deutschlands Obstsorten. Er ist auch als „Dr. Seeligs Orange-Pepping“ bekannt.
Wilhelm Seelig (1821-1906) war ein deutscher Staatswissenschaftler und linksliberaler Politiker, der sich in seiner Freizeit mit Gartenbau und Pomologie beschäftigte. Ihm zu Ehren wurde die Apfelsorte nach ihm benannt.
Der heutige Apfel des Tages hat es in sich. Oder besser: hat viel in sich. Laut USDA soll es der „No Bloom“ sein, das Exemplar stammt von der Arlington-Versuchsstation. Mary Daisy Arnold hatte die Abbildung im September 1924 angefertigt, aber auch nur eine Registernummer eingetragen: 105410.
Also habe ich in der Sammlung „The variety apple orchard at Arlington Farm“, die Harris Perley Gould herausgab (zu der ich im Beitrag über den Daniel etwas geschrieben habe), nachgeschaut. Dort gibt es genau ein Protokoll zu einem „No Bloom“, das den Zeitraum 1923 bis 1928 umfaßt. Allerdings verheißt der Titel nichts gutes:
Der heutige Apfel des Tages ist der De Chataignier, das Exemplar stammt von der hier im Blog oft zu findenden Versuchsstation in Rosslyn im Arlington County, Virginia. Royal Charles Steadman hat den Apfel 1925 festgehalten. Es ist die einzige Abbildung in der Sammlung und ließ mich wieder einmal eine unbekannten Apfel fürchten. Zumal in den üblichen Quellen für nordamerikanische Sorten nichts zu finden war. Aber es kam wieder einmal alles ganz anders …
Nachdem wir mit dem Richared kürzlich schon eine Varietät des Red Delicious hatten, kommt mit dem Seaton Red Delicious die nächste. Die einzige Abbildung beim USDA hat Royal Charles Steadman in seinem beinahe photorealistischen Stil 1931 angefertigt, der Apfel stammt aus Winfield im Lake Country in der kanadischen Provinz British Columbia. Dort gibt es seit Beginn des 20. Jahrhunderts kommerziellen Obstanbau, womit auch das Interesse des USDA zu erklären sein könnte.
Leider finden sich bei meinen üblichen Quellen für nordamerikanische Apfelsorten keine Informationen, und auch Benjamin Buckman führt die Sorte in seiner umfangreichen Varietäten-Liste nicht. Aber morgen ist ja ein neuer Tag.
Beim heutigen Apfel des Tages, dem Adersleber Calvill, mache ich es mir mal ganz einfach. Die ganz schöne Abbildung stammt aus dem Band Unsere besten Deutschen Obstsorten, der 1929 in der 6. Auflage erschien und in dem 52 Apfelsorten vor- und dargestellt wurden. Dank des BUND Lemgo können sie auch online betrachtet werden.
Zu der Sorte selbst habe ich schon mal einen recht langen Beitrag geschrieben, dort gibt es auch eine sehr ansprechende Abbildung – daher: Bitte hier entlang 🙂
Beim heutigen Apfel des Tages soll es sich um einen dreifachen Wagner handeln – was zugegebenermaßen etwas nach einem Sprung beim Eiskunstlauf klingt. 1895 hatte ihn Deborah Griscom Passmore in Lewis, New York, für die Pomological Watercolor Collection des USDA gezeichnet.
Beim heutigen Apfel des Tages darf ich mal ein Geschwurbel bekennen. Ich hatte über diesen Winesap schon 2018 geschrieben. Als ich den Beitrag jetzt wiedergelesen habe, dachte ich nur „What the Apple?“ Damals hatte ich irgendwie rumgeeiert und auf den bereits beschriebenen York Winesap verwiesen. In dem Beitrag hatte ich wiederum eigentlich über den heutigen Winesap geschrieben. Also ziemlich verwirrend.
Daher verweise ich heute auf den Beitrag über den York Winesap, stelle hier das Originalbild des Wineapp ein, das Deborah Griscom Passmore 1903 für die Pomological Watercolor Collection des USDA angefertigt hatte; ohne die im Kalenderblatt dazu montierte Blüte. Und wünsche allen einen erfreulichen Sonntag.
Die Künstlerin
Deborah Griscom Passmore (1840–1911) war eine der Illustratorinnen des USDA, dort leitete sie die Pomologische Abteilung. Bis heute gilt sie als eine der wichtigen Künstlerinnen in diesem Bereich.