Der heutige Apfel des Tages ist die Goldrenette Freiherr von Berlepsch, die Abbildung stammt aus der zwischen 1905 bis 1930 erschienenen Loseblattsammlung „Deutschlands Obstsorten“, die immer wieder mit wirklich schönen Illustrationen aufwartet.
Sie heißt auch nur Freiherr von Berlepsch oder ganz schlicht Berlepsch. Und dazu gibt es im Blog schon einen Eintrag – bitte hier entlang. Und da ich diesen Blog ja auch wegen der (Kalender-) Illustrationen betreibe, verweise ich gern noch auf die weiteren Abbildungen bei der Obstsortendatenbank des BUND Lemgo.
Weil am Montag ja doch immer viel zu tun ist, freue ich mich heute ausnahmsweise über einen doppelten Apfel. Den heutigen Apfel des Tages, das Hausmütterchen, gab es bereits als „Pomme de Livre“ genau mit dieser Abbildung, die aus den Pomologischen Monatsheften stammt. Daher bitte einfach im Blog zurückblättern.
Beim heutigen Apfel des Tages dürfte in der Datenbank der Pomological Watercolor Collection des USDA ein Erfassungsfehler vorliegen, denn auf der Abbildung ist deutlich „Fameuse“ zu lesen. Und es gibt neben dem Sweet Fam(e)use No. 2 of St. Hilaire auch einen Sweet Fameuse.
Den Apfel des Tages hatte Deborah Passmore im Jahr 1900 für die Sammlung dokumentiert, das Exemplar kam aus Burlington im Chittenden County, Vermont.*
Zu beiden Äpfel habe ich nicht wirklich etwas gefunden. In der Versuchsanstalt von Rosslyn im Arlington County, Virginia, findet sich zum Sweet Fameuse nur ein recht knappes Protokoll, in dem u.a. auf das nicht so weiße Fruchtfleisch wie beim Fameuse hingewiesen wird. Da es von eben diesem Fameuse einige Varietäten gibt, vermute ich, daß auch der „Sweet Fameuse No. 2 of St. Hilaire“ (puh, was für ein Name) nur eine Varianz des Ursprungs-Fameuse ist.
Und zu dem hatte ich schon einen Beitrag, den es hier zum Nachlesen gibt.
Die Künstlerin
Deborah Griscom Passmore (1840–1911) war eine der Illustratorinnen des USDA, dort leitete sie die Pomologische Abteilung. Bis heute gilt sie als eine der wichtigen Künstlerinnen in diesem Bereich.
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* Ins herbstliche Wochenende geht es für mich mit John Coltrane und Stan Getz und ihrem 1960 in Düsseldorf (!) gespielten Live-Medley von Autumn Leaves / What’s New / Moonlight in Vermont.
Der heutige Apfel des Tages ist Multhaupts gestreifter Himbeerapfel, die Abbildung stammt aus dem Deutschen Obstcabinet (PDF) von Christian Eduard Langethal (1806-1878). Die Beschreibung fällt leider recht knapp aus.
Die mittelgroßen, runden Äpfel gehören zu den echten Kalwillen. Es zeigen sich Rippen am Kelch und in der meist rostigen Stielhöhle.
Die feine, fettige Schale hat ein Hellgelb als Grundfarbe, dazu bilden sich karminrote Striche, die den Äpfeln ein ganz schönes Aussehen geben. Punkte sind nur bei genauem Hinsehen erkennbar.
Das weiße, feine Fruchtfleisch hat wenig eigenen Geruch, aber einen zimtartigen, süßen Himbeergeschmack. Wegen des Geschmacks und auch durch die lange Genußreife, die von Anfang Oktober bis Januar dauert, empfahl Langethal diese Sorte.
Wer etwas mehr über Himbeerapfel-Sorten lesen möchte: Hier finden sich ein paar Blogeinträge.
Der heutige Apfel des Tages ist der Englische Prahlrambour, die Abbildung stammt aus der Österreich-ungarischen Pomologie von Rudolf Stoll (1847-1913), bei der sofort die vielsprachige Beschriftung auffällt.
Und ich will ja nicht prahlen (weiah), aber die Sorte hatten wir schon mal im März 2018, daher für die Details bitte hier entlang.
Im Blog gab es schon den Minister von Hammerstein: Aus ihm und dem Weißen Winterkalwill wurde der heutige Apfel, der General von Hammerstein, gezogen. Die erste Ernte gab es 1908, danach brachte der Baum jedes Jahr einen guten Ertrag.
Nicht ganz überraschend ähnelt der große, rundliche bis glattrunde General dem Minister sehr in Form, Färbung und Geschmack. Er wird lediglich schon Anfang September eßreif und läßt sich dann bis Mitte Oktober lagern (danach kann der Minister auf den Tisch kommen).
Die glatte Schale ist am Baum grün, wandelt sich dann beim Lagern zu einem Gelblich-grün. Rost tritt nicht auf, wohl aber weißliche Schalenpunkte.
Das gelblich-weiße Fruchtfleisch ist direkt unter der Schale grünlich-weiß, ziemlich fest und sehr saftig. Der Geschmack wird als angenehm erfrischend beschrieben.
Da es damals im September noch nicht sehr viele große, saftreiche Apfelsorten gab, war der General auf dem Markt und in Delikatess-Geschäften als Tafelapfel sehr beliebt. Er ist aber wohl immer eine lokale Sorte geblieben.
Der Baum ist in der Blütezeit gegen naßkalte Witterung nicht empfindlich, trägt schon als relativ junger Baum Früchte und die Ernten werden jedes Jahre größer.
Der heutige schöne Apfel des Tages ist der Holsteinische oder Holsteiner Rosenhäger. Die Kalender-Abbildung stammt allerdings nicht aus der „Deutschen Pomologie“ von Wilhelm Lauche (1827-1883), sondern aus den Pomologischen Monatsheften, genauer aus dem 1897 erschienenen Band 43.
Der heutige Apfel des Tages ist der Rote Pogatsch Apfel, die Abbildung stammt aus Band 17 (PDF) der Pomologischen Monatshefte, die 1855 von den Pomologen Eduard Lucas (1816-1882) und Johann Georg Conrad Oberdieck (1794-1880) als „Monatsschrift für Pomologie und praktischen Obstbau“ (1855-1865) gegründet wurden. Sie hieß später „Illustrierte Monatshefte für Obst- und Weinbau“ (1865-1874), eben „Pomologische Monatshefte“ (1875-1905) und „Deutsche Obstbauzeitung“ (1906-1922).
Die Sorte, die zu den Ramburen gehört, hatte der im ungarischen Keszthely lebende Theodor Belke 1871 in den „Illustrierten Monatsheften für Obst- und Weinbau“ beschrieben. Es ist eine alte ungarische Sorte, die besonders im südwestlichen Ungarn sehr häufig zu finden war, dort hieß sie Pogácsa, gesprochen „Pogatscha“. So wurden in Ungarn kleine runde, flache Kuchen genannt, wegen der platten Form wurde dem Apfel dann der Name gegeben.
Der heutige Apfel des Tages ist der Gelbe Bellefleur, die Abbildung stammt aus der zwischen 1905 bis 1930 erschienenen Loseblattsammlung „Deutschlands Obstsorten“, die immer wieder mit wirklich schönen Illustrationen aufwartet. In Deutschland wurde er auch angebaut, was die zahlreichen Abbildungen in der Obstsortendatenbank des BUND Lemgo belegen.
Zu der Sorte habe ich im Blog schon etwas geschrieben, daher wünsche ich einen schönen Sonntag und: bitte hier und noch etwas ausführlicher hier entlang.
(Ich könnte vielleicht noch die Rubrik „Alte Bekannte“ einführen …)