AdT: Rote Herbst-Kalwill (23.09.2022)

Der heutige Apfel des Tages ist der Rote Herbst-Kalwill. Die Abbildung soll aus Band 1 der 1923 erschienenen „Deutschlands beste Obstsorten“ stammen – und im Vergleich mit anderen Abbildungen aus diesem Band kann das stimmen. Leider findet sich im Inhaltsverzeichnis diese Sorte nicht, auch nicht mit den Synonymen Edelkönig, Granatapfel, Großer Roter Sommer Himbeerapfel, Himbeerapfel – daher gibt es hier auch keine Abbildung aus dem Band.

Aber an einer Beschreibung fehlt es nicht, die Sorte habe ich bereits im Blog als Rothe Calville.

AdT: Alstott – mit Badesalz (22.09.2022)

Historische Abbildung eines gelblichen und eines aufgeschnittenen Apfels; USDA
Der Alstott; © USDA

Beim Kalenderblatt des heutigen Apfels des Tages hat sich ein Setzfehler eingeschlichen, dem Alstott fehlt dort ein „t“.*

Leider habe ich bis auf die Abbildung nichts gefunden. Die Sorte ist weder im „Rolff“ noch in den Apples of New York noch im Band Old Southern Apples verzeichnet – letzteres ist auch nicht so überraschend, da das Exemplar, das Bertha Heiges 1897 für die Pomological Watercolor Collection des USDA gezeichnet hatte, aus Farmingdale im Sangamon County, Illinois stammte – das liegt nicht gerade im Süden der USA.
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AdT: Northern Spy – finally (21.09.2022)

Historische Abbildung eines roten und eines aufgeschnittenen Apfels; USDA

Northern Spy; ©USDA

Wir hatten schon den Red Spy und den Red Spy Victor – heute ist endlich der Northern Spy als Apfel des Tages dran. Das Kalender-Exemplar hatte Amanda Newton 1913 für die Pomological Watercolor Collection des USDA angefertigt, das Exemplar stammte aus Cedaredge im Delta County, Colorado. 2003 wurde die Sorte als eine von vieren von der US Post als Briefmarke herausgegeben, die anderen waren der Golden Delicious, der Baldwin und der Granny Smith.
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AdT: Goldrenette Freiherr von Berlepsch (20.09.2022)

Historische Abbildung eines Zweiges mit Blättern und zwei rötlich-grünen Äpfeln und eines aufgeschnittenen Apfels; BUND Lemgo
Goldrenette Freiherr von Berlepsch; © BUND Lemgo

Der heutige Apfel des Tages ist die Goldrenette Freiherr von Berlepsch, die Abbildung stammt aus der zwischen 1905 bis 1930 erschienenen Loseblattsammlung „Deutschlands Obstsorten“, die immer wieder mit wirklich schönen Illustrationen aufwartet.

Sie heißt auch nur Freiherr von Berlepsch oder ganz schlicht Berlepsch. Und dazu gibt es im Blog schon einen Eintrag – bitte hier entlang. Und da ich diesen Blog ja auch wegen der (Kalender-) Illustrationen betreibe, verweise ich gern noch auf die weiteren Abbildungen bei der Obstsortendatenbank des BUND Lemgo.

AdT: Sweet Fam(e)use No. 2 of St. Hilaire (17.09.2022)

Historische Abbildung eines grünlich-roten und eines aufgeschnittenen Apfels; USDA
Sweet Fam(e)use No. 2 of St. Hilaire ; © USDA

Beim heutigen Apfel des Tages dürfte in der Datenbank der Pomological Watercolor Collection des USDA ein Erfassungsfehler vorliegen, denn auf der Abbildung ist deutlich „Fameuse“ zu lesen. Und es gibt neben dem Sweet Fam(e)use No. 2 of St. Hilaire auch einen Sweet Fameuse.

Den Apfel des Tages hatte Deborah Passmore im Jahr 1900 für die Sammlung dokumentiert, das Exemplar kam aus Burlington im Chittenden County, Vermont.*

Zu beiden Äpfel habe ich nicht wirklich etwas gefunden. In der Versuchsanstalt von Rosslyn im Arlington County, Virginia, findet sich zum Sweet Fameuse nur ein recht knappes Protokoll, in dem u.a. auf das nicht so weiße Fruchtfleisch wie beim Fameuse hingewiesen wird. Da es von eben diesem Fameuse einige Varietäten gibt, vermute ich, daß auch der „Sweet Fameuse No. 2 of St. Hilaire“ (puh, was für ein Name) nur eine Varianz des Ursprungs-Fameuse ist.

Und zu dem hatte ich schon einen Beitrag, den es hier zum Nachlesen gibt.

Die Künstlerin

Deborah Griscom Passmore (1840–1911) war eine der Illustratorinnen des USDA, dort leitete sie die Pomologische Abteilung. Bis heute gilt sie als eine der wichtigen Künstlerinnen in diesem Bereich.

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* Ins herbstliche Wochenende geht es für mich mit John Coltrane und Stan Getz und ihrem 1960 in Düsseldorf (!) gespielten Live-Medley von Autumn Leaves / What’s New / Moonlight in Vermont.

© U.S. Department of Agriculture Pomological Watercolor Collection. Rare and Special Collections, National Agricultural Library, Beltsville, MD 20705

AdT: Multhaupts gestreifter Himbeerapfel (16.09.2022)

Historische Abbildung eines grün-rötlichen und eines aufgeschnittenen Apfels; BUND Lemgo

Multhaupts gestreifter Himbeerapfel; © BUND Lemgo

Der heutige Apfel des Tages ist Multhaupts gestreifter Himbeerapfel, die Abbildung stammt aus dem Deutschen Obstcabinet (PDF) von Christian Eduard Langethal (1806-1878). Die Beschreibung fällt leider recht knapp aus.

Die mittelgroßen, runden Äpfel gehören zu den echten Kalwillen. Es zeigen sich Rippen am Kelch und in der meist rostigen Stielhöhle.

Die feine, fettige Schale hat ein Hellgelb als Grundfarbe, dazu bilden sich karminrote Striche, die den Äpfeln ein ganz schönes Aussehen geben. Punkte sind nur bei genauem Hinsehen erkennbar.

Das weiße, feine Fruchtfleisch hat wenig eigenen Geruch, aber einen zimtartigen, süßen Himbeergeschmack. Wegen des Geschmacks und auch durch die lange Genußreife, die von Anfang Oktober bis Januar dauert, empfahl Langethal diese Sorte.

Wer etwas mehr über Himbeerapfel-Sorten lesen möchte: Hier finden sich ein paar Blogeinträge.

AdT: General von Hammerstein (14.09.2022)

Historische Abbildung von zwei grünen und einem aufgeschnittenen Apfel; BUND Lemgo
General von Hammerstein; © BUND Lemgo

Im Blog gab es schon den Minister von Hammerstein: Aus ihm und dem Weißen Winterkalwill wurde der heutige Apfel, der General von Hammerstein, gezogen. Die erste Ernte gab es 1908, danach brachte der Baum jedes Jahr einen guten Ertrag.

Nicht ganz überraschend ähnelt der große, rundliche bis glattrunde General dem Minister sehr in Form, Färbung und Geschmack. Er wird lediglich schon Anfang September eßreif und läßt sich dann bis Mitte Oktober lagern (danach kann der Minister auf den Tisch kommen).

Die glatte Schale ist am Baum grün, wandelt sich dann beim Lagern zu einem Gelblich-grün. Rost tritt nicht auf, wohl aber weißliche Schalenpunkte.

Das gelblich-weiße Fruchtfleisch ist direkt unter der Schale grünlich-weiß, ziemlich fest und sehr saftig. Der Geschmack wird als angenehm erfrischend beschrieben.

Da es damals im September noch nicht sehr viele große, saftreiche Apfelsorten gab, war der General auf dem Markt und in Delikatess-Geschäften als Tafelapfel sehr beliebt. Er ist aber wohl immer eine lokale Sorte geblieben.

Der Baum ist in der Blütezeit gegen naßkalte Witterung nicht empfindlich, trägt schon als relativ junger Baum Früchte und die Ernten werden jedes Jahre größer.

Für den Hintergrund zum Namensgeber empfehle ich den Beitrag zum Minister von Hammerstein.