Der von Christian Eduard Langethal (1806-1878) im Deutschen Obstcabinet beschriebene Deutsche Glasapfel taucht als solcher in anderen Büchern nicht auf. Allerdings scheint mir doch eine starke Ähnlichkeit mit der Champagner-Reinette zu bestehen, die auch das Synonym „Glasapfel“ führt.
Nach einer ganzen Weile kommt heute mal wieder eine Abbildung aus der schönen Herefordshire Pomona. Die Äpfel werden dort oft zusammen mit mehreren Sorten auf den Tafeln abgebildet, was auch sehr gut im Blogbeitrag der Biodiversity Heritage Library zu sehen ist – dort gibt es auch mehr zu diesem schönen Buch zu lesen.
Der heutige Apfel des Tages ist der Blenheim Orange, eine Sorte, die als Zufallssämling 1740 in Woodstock in Oxfordshire in der Nähe von Blenheim Palace gefunden wurde.
Die Sorte hat zahlreiche Synonyme, neben dem schlichten Blenheim wird sie auch als Blenheim Pepping, Blenheimer Renette, Goldrenette aus (oder von) Blenheim, Kempster’s Pippin, Northwick Pippin, Pomme De Blenheim und Woodstock Pippin benannt.
Zum Blenheim Pepping hatte ich bereits einen Beitrag, daher bitte hier entlang.
Beim heutigen Apfel des Tages, dem Cludius‘ Herbstapfel, dachte ich ganz oberschlau: „Ha! Setzfehler, das muß doch wohl ‚Claudius‘ heißen.“ Nun ja, stelle ich mich mal kurz in die Ecke und schäme mich …
Die Abbildung stammt aus Wilhelm LauchesDeutscher Pomologie, die von 1879 bis 1884 in sechs Bänden erschien. Lauche (1827-1883) war Gärtner, Dendrologe und Pomologe, seine Beschreibung des heutigen Apfels findet sich im umfangreichen Angebot der Wageningen University & Research.
Die Sorte wurde um 1800 vom Hildesheimer Superintendenten Hermann Heimart Cludius (1754-1835) gezüchtet, 1833 beschrieb Adrian Diel (1756-1839) sie erstmals, damals noch als „Cludius‘ weißer, früher Spitzapfel“. Johann Georg Conrad Oberdieck (1794-1880) führte dann zu Ehren des Züchters den Namen „Cludius‘ Herbstapfel“ ein. 1874 wurde die Sorte von der 7. Versammlung deutscher Pomologen in Trier wegen seiner Güte, seiner reichlichen Ernte und seines guten Gedeihens zum allgemeinen Anbau empfohlen. In Österreich und Süddeutschland fand die Sorte große Verbreitung, und noch heute sind dort auf Streuobstwiesen Bäume zu finden. „AdT: Cludius‘ Herbstapfel (01.10.2022)“ weiterlesen
Die Sorte stammt allerdings aus Frankreich, wo sie Reinette du Mans heißt. Sie stammt aus der Gemeinde Montfort-le-Gesnois im Département Sarthe, wo sie seit Anfang des 19. Jahrhunderts angebaut wurde. Synonyme sind De Jaune, Petit Jaune, D’Argent (in Indre-et-Loire), Breton, Pope und Queen of May. „AdT: Renetta di Mans (30.09.2022)“ weiterlesen
Der heutige Apfel des Tages ist Hunt’s Graue Renette, die Abbildung stammt aus Band 21 der Pomologischen Monatshefte, die 1855 von den Pomologen Eduard Lucas (1816-1882) und Johann Georg Conrad Oberdieck (1794-1880) als „Monatsschrift für Pomologie und praktischen Obstbau“ (1855-1865) gegründet wurden. Sie hieß später „Illustrierte Monatshefte für Obst- und Weinbau“ (1865-1874), eben „Pomologische Monatshefte“ (1875-1905) und „Deutsche Obstbauzeitung“ (1906-1922).
Wenn ich es richtig im Kopf habe, sind die bisher hier verwendeten Beiträge aus den Monatsheften nur in den seltesten Fällen von Eduard Lucas selbst geschrieben worden, oft war Oberdieck der Autor. Daher, und weil ich gerade etwas erkältet bin, nehme ich heute den Originaltext von Lucas aus dem Jahr 1875. „AdT: Hunt’s Russet (29.09.2022)“ weiterlesen
Leider ist der heutige Apfel des Tages, der Trenton, wieder mal ein Unbekannter. Das Exemplar hatte Royal Steadman 1922 für die Pomological Watercolor Collection des USDA illustriert, der Apfel stammte von der Versuchsstation in Rosslyn. In deren Protokollen habe ich keinen Hinweis gefunden, ebensowenig in den anderen üblichen Quellen.
Mit dem hier schon beschriebenen Trenton Early bzw. dem Golden Sweet scheint es keine Verwandtschaft zu geben, auch wenn der Trenon dem Golden Sweet schon etwas ähnelt.
Den einzigen kleinen Hinweis fand ich bei Pomiferous, die Sorte sei aus dem Northern Spy und dem Golden Russet gekreuzt worden und um 1920 in Albury, Ontario, auf den Markt gekommen.
Der heutige Apfel des Tages ist die Canada Renette, die Abbildung stammt unverkennbar aus der zwischen 1905 bis 1930 erschienenen Loseblattsammlung „Deutschlands Obstsorten“, die immer wieder mit wirklich schönen Illustrationen aufwartet.
Die Sorte ist auch unter anderen Namen bekannt. Daher verwandele ich den heutigen Eintrag mal in eine kleine Link-Liste – in den früheren Blog-Beiträgen finden sich mehr Informationen zur Sorte:
Mit dem heutigen Apfel des Tages kommt eine in den USA lange Zeit sehr beliebte Sorte in den Kalender, die sehr viele Varianten hat: der Winesap, hier als York Winesap. Die Hauptsorte hat bereits viele Synonyme: Holland’s Red Winter, Royal Red, Texan Red, Old Fashion Winesap, Blacktwig, Potpie, Refugee, Winter Winesap, Wine Sop, Banana. Creighton Lee Calhoun widmet ihm in den „Old Southern Apples“ einen längeren Artikel, da die Sorte im Süden mit Abstand am häufigsten in Baumschulkatalogen vertreten ist. „AdT: York Winesap – einer von vielen (24.09.2022)“ weiterlesen