AdT: Apfel von Croncels (09.10. und 28.11.2022)

Historische Abbildung eines grünen und eines aufgeschnittenen Apfels sowie eines stilisierten Blattes; BUND Lemgo
Apfel von Croncels; © BUND Lemgo

Der heutige Apfel des Tages war schon am 9. Oktober im Kalender, es ist der Apfel von Croncels. Die Abbildung stammt aus dem Band Unsere besten Deutschen Obstsorten (und nicht, wie am 9.10. im Kalender vermerkt, aus Deutschlands Obstsorten), der 1929 in der 6. Auflage erschien. Die Sorte war in Deutschland recht bekannt, die Abbildungen beim BUND Lemgo sind eine Augenfreude.

Die Sorte weist einige Synonyme auf, so Croncels, Durchsichtiger von Croncels, Eisapfel von Croncels, Rosenapfel von Croncels. Sie stammt aus Croncels, einem Vorort von Troyes, dort hieß er Transparente de Croncels. 1869 wurde die Sorte von dem französischen Gärtner, Baumschulbesitzer und Pomologen Charles Baltet (1830-1908) und seinem Bruder Ernest Lyé (1835-1922) auf den Markt gebracht. Die Baumschule existiert noch heute und wird mittlerweile in der 13. Generation durch Éric Baltet-Dumont, einen Urenkel von Charles Baltet, unter dem Namen Les Arbres Eric Dumont geleitet. Und auch die Sorte ist heute noch zu finden.

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AdT: Grüner Fürstenapfel (26.11.2022)

Historische Abbildung eines grünen und eines aufgeschnittenen Apfels; Biodiversity Heritage Library

Grüner Fürstenapfel; © Biodiversity Heritage Library

Der heutige Apfel des Tages ist der Grüne Fürstenapfel, die Abbildung stammt aus Wilhelm Lauches Deutscher Pomologie, die von 1879 bis 1884 in 6 Bänden erschien.

Lauche (1827-1883) war Gärtner, Dendrologe und Pomologe, seine Beschreibung des heutigen Apfels findet sich im umfangreichen Angebot der Wageningen University & Research.

Lauche führt für die Sorte drei Namen auf:

Grüner Fürstenapfel,
Prince Verte und
Kempes Pauliner.

Und zu letzterem hatte ich schon einen Beitrag, in dem auch der Grüne Fürst erwähnt wurde. Also bitte hier entlang.

(Vielleicht sollte ich noch die Kategorie „Alte Bekannte“ einführen …)

AdT: Constantine (25.11.2022)

Fotografie eines roten und eines aufgeschnittenen Apfels; Biodiversity Heritage Library
Constantine; © Biodiversity Heritage Library

Der heutige Apfel des Tages ist der Constantine, die Abbildung stammt aus Band 2 der Apples of New York und ist eines der seltenen Fotos im diesjährigen Kalender. In der Pomological Watercolor Collection des USDA taucht die Sorte nicht auf, auch nicht in Creighton Lee Calhouns „Old Southern Apples“ oder inTom „Professor Apple“ Burfords Buch „Apples of North America – 192 Exceptional Varieties for Gardeners, Growers, and Cooks“.

Die Sorte soll dem Alexander sehr ähneln – über den gibt es schon einen Eintrag im Blog. Mit ihm werden dann auch einige Vergleich angestellt. Der Constantine beginnt in der Versuchsstation im Vergleich zum Alexander etwa eine Woche später zu reifen und hält sich länger. Die Bäume sind nicht so groß und können dichter gepflanzt werden als die des Alexander.

Der Constantine bringt zuverlässig alle zwei Jahre oder fast jährlich gute Ernten. Der Prozentsatz an vermarktbaren Früchten ist größer als der vom Alexander, weil es weniger Fallobst gibt, die Äpfel weniger dazu neigen, Risse um den Kelch und den Stiel zu zeigen und die Schale seltener durch Scheuern an den Zweigen verfärbt wird.
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AdT: Childrens Delight (24.11.2022)

Historische Abbildung eines roten und eines aufgeschnittenen Apfels; USDA
Childrens Delight; © USDA

Der heutige Apfel des Tages ist der Childrens Delight, die Abbildung hatte Deborah Passmore 1899 für die Pomological Watercolor Collection des USDA angefertigt. Das Exemplar stammte aus dem Montgomery County in Maryland. Auf der Illustration, die die einzige in der Sammlung ist, gibt es noch die Hinweise, daß der Apfel von der Farm eines A. W. Smith aus Glenmont stammt und daß der Lebensmittelinspektor J. R. Motherhead ihn geschickt hatte. Leider habe ich sonst keine Informationen zu der Sorte. Wegen des Namens ist anzunehmen, daß es eine süße Sorte war.

So ist es also ein weiterer unbekannter Apfel.

Die Künstlerin

Deborah Griscom Passmore (1840–1911) war eine der Illustratorinnen des USDA, dort leitete sie die Pomologische Abteilung. Bis heute gilt sie als eine der wichtigen Künstlerinnen in diesem Bereich.

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© U.S. Department of Agriculture Pomological Watercolor Collection. Rare and Special Collections, National Agricultural Library, Beltsville, MD 20705

AdT: Mr. Gladstone (22.11.2022)

Historische Abbildung eines gelb-roten und eines aufgeschnittenen Apfels; BUND Lemgo

Mr. Gladstone; © BUND Lemgo

Der heutige Apfel des Tages ist der Mr. Gladstone, die Abbildung stammt aus dem 1896 erschienenen Band 42 der Pomologischen Monatshefte, die 1855 von den Pomologen Eduard Lucas (1816-1882) und Johann Georg Conrad Oberdieck (1794-1880) als „Monatsschrift für Pomologie und praktischen Obstbau“ (1855-1865) gegründet wurden. Sie hieß später „Illustrierte Monatshefte für Obst- und Weinbau“ (1865-1874), eben „Pomologische Monatshefte“ (1875-1905) und „Deutsche Obstbauzeitung“ (1906-1922).

Die Sorte gehört zu den Rosenäpfeln und ist eine englische Sorte, die 1855 vom Pomologischen Institut in Reutlingen aus Chester bezogen wurde. Es soll die erste deutsche Beschreibung der Sorte sein.

Eigentlich ein mittelgroßer, plattrunder Apfel, gibt es aber auch längliche Exemplare – wozu offensichtlich auch der abgebildete gehört. Max Goerlich, der den Artikel verfaßt hatte, nannte als Reifezeit des sehr guten Tafelapfels Mitte Juli bis Anfang August, was mit englischen Quellen übereinstimmt. Trotz der kurzen Haltbarkeit empfiehlt er den Anbau.

Und falls jemandem der Name irgendwie bekannt vorkommt: Es gibt im Blog schon eine ausführliche Beschreibung des Gladstone, da allerdings aus US-Quellen. Also bitte hier entlang.

AdT: Dark Red Delicious Sport (21.11.2022)

Historische Abbildung eines dunkelroten und eines aufgeschnittenen Apfels; USDA

Dark Red Delicious Sport; © USDA

Der heutige Apfel des Tages ist der Dark Red Delicious Sport, die Abbildung hatte Mary Arnold 1932 für die Pomological Watercolor Collection des USDA angefertigt.

Leider konnte ich zu dieser Sorte, die eine der zahlreichen Varietäten (das bedeutet das „Sport“) des Red Delicious ist, sonst nichts herausfinden. Zum Red Delicious gibt es einen ausführlicheren Beitrag (Gerechtigkeit für eine alte Sorte), der Dark Red selbst ist somit ein weiterer unbekannter Apfel.

Die Künstlerin

Mary Daisy Arnold (ca. 1873–1955) gehörte (seit 1904) wie Deborah Griscom Passmore und Royal Charles Steadman zu den wichtigen Illustrator*innen beim US Department of Agriculture. Über ihr Leben weiß man nicht viel, da Unterlagen über sie vor 1921 vernichtet wurden.

Und sonst:

Das abgebildete Exemplar hatte Mary Arnold 1932 aus dem Yakima County erhalten. Da war der Yakima-Krieg (heute Yakama-Krieg) noch nicht mal 70 Jahre vorbei. Für an der US-Geschichte Interessierte ist der Artikel vielleicht ein guter Einstieg.

Und passenderweis hat die Stadt Yakima einen dunkelroten Apfel in ihrem Siegel.

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© U.S. Department of Agriculture Pomological Watercolor Collection. Rare and Special Collections, National Agricultural Library, Beltsville, MD 20705

AdT: Stead’s Kernel Apple (20.11.2022)

Historische Abbildung eines gelblichen Apfels an einem Zweig mit Blättern; Biodiversity Heritage Library
Stead’s Kernel Apple; © Biodiversity Heritage Library

Der heutige Apfel des Tages ist Stead’s Kernel Apple, die schöne Abbildung stammt aus der 1811 von Thomas Andrew Knight herausgegebenen Pomona Herefordiensis*, dort findet sich die Beschreibung auf S. 167.

Die Sorte erhielt ihren Namen von Daniel Stead, Esq. of Broadward, der sie aus Samen gezogen hatte. Der ursprüngliche Baum stand um 1810 auf einem Anwesen, das Stead früher besessen hatte und das dann Eigentum von Reverend Thomas Albam in Brierly wurde, was in der Nähe von Leominster liegt.

Sowohl der Baum als auch die Äpfel hatten so wenig Ähnlichkeit mit anderen, daß nicht bekannt war, aus welchem ​​Apfel diese Sorte hervorging.
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AdT: Ananasapfel (19.11.2022)

Historische Abbildung von zwei länglichen rötlichen Äpfeln und der Zeichnung eines aufgeschnittenen Apfels; BUND Lemgo

Ananasapfel; © BUND Lemgo

Der heutige Apfel des Tages ist der Ananasapfel, die Abbildung stammt aus dem 1859 erschienenen Deutschen Obstcabinet von Christian Eduard Langethal (1806-1878). Langethal nennt ihn Christ’s Ananasapfel, er beruft sich auf Johann Ludwig Christs (1739-1813) Beschreibung in dessen 1802 erschienenen „Pomologischen praktischen Handwörterbuch“. Langethal zählt die Sorte zu den Gülderlingen.

Langethal beschreibt die Äpfel in Höhe und Breite als annähernd gleich, nämlich 2 1/2 Zoll breit und 2 3/4 Zoll hoch. Der Bauch sitzt ziemlich in der Mitte, die Wölbung fällt am Stiel und am Kelch ziemlich gleichmäßig stark ab, wodurch die Frucht einem Zylinder ähnelt.
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AdT: Landsberger Renette (18.11.2022)

Historische Abbildung von zwei gelblich-grünen und einem aufgeschnittenen Apfel, dazu ein stilisiertes Blatt; BUND Lemgo

Landsberger Renette; © BUND Lemgo

Die Abbildung des heutigen Apfel des Tages, der Landsberger Renette, stammt aus dem Band Unsere besten Deutschen Obstsorten, der 1929 in der 6. Auflage erschien und in dem 52 Apfelsorten vor- und dargestellt wurden. Dank des BUND Lemgo können sie auch online betrachtet werden.

Die Sorte wurde um 1850 vom Justizrat und Pomologen Theodor Heinrich Otto Burchardt (1771-1853) gezogen, der im westpommerschen Landsberg an der Warthe (Gorzów Wielkopolski) lebte. Sie hatte sich dann sehr weit verbreitet und ist heute noch vielerorts zu finden, wie auch an den zahlreichen Abbildungen in der Obstsortendatenbank des BUND Lemgo zu sehen ist.
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